Zukunft von St. Hedwig

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Gemeindegespräch zur Zukunft des Kirchengebäudes

-igel- Tecklenburg-Leeden. Wie sieht die Zukunft von St. Hedwig aus? Darüber unterhielten sich am Sonntag rund 40 Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen im Rahmen eines Fastenessens. Pfarrer Peter Kossen und Diakon Ernst Willenbrink nahmen Eindrücke mit, die sie unter anderem Ende April dem Weihbischof Christoph Hegge im Rahmen seiner Gemeindehospitation mitteilen möchten. 

Die Teilnehmenden ließen sich nach der sonntäglichen Eucharistiefeier das Fastenessen, Kartoffeln und Dips, schmecken, ehe die Diskussion über das Gotteshaus an der Elbinger Straße begann. Als Mitglieder des Pfarreirates hatten Maria Beumer und Gertrud Barlag die Zusammenkunft geplant und moderiert. 

Die Anwesenden trugen zusammen, welche Gruppen, Anlässe und Zusammenkünfte in St. Hedwig stattfinden: Von den Bastelarbeiten der „Mäusedamen“ über Umtrunke, Sternsingeraktionen und selbstverständlich Gemeindegottesdienste reichte die Liste. 

Deutlich betonten die Diskussionsteilnehmer ihre emotionale Verbundenheit mit der Kirche, die 1961 ursprünglich als Übergangskirche gedacht war, die später ein Massivbau ersetzen sollte. „Mein Großvater hat damals mit Fuhrwerk beim Kirchbau mitgeholfen“, erinnerte sich ein Teilnehmer und wünschte den Erhalt des Gotteshauses, so es denn wirtschaftlich auch vertretbar sei. „Ich habe bei der Einweihung mitgesungen“, erzählte eine Anwesende.
Die Schließung der Kirche sei ein „Verlust von Heimat“, so der Tenor der Versammlung. Eventuell bestehe ja auch seitens des Bistums Münster Interesse am Erhalt von St. Hedwig als ein „Dokument einer bestimmten Zeit“, gaben die Anwesenden zu bedenken.
 
Pfarrer Peter Kossen schilderte seine Eindrücke: Die Kirche sei für ihn „schlicht, aber gut in Schuss“. Sie „lebt von Ehrenamtlichkeit“ und sei „innerlich und äußerlich gut erhalten“. Käme niemand, „bräuchten wir St. Hedwig nicht erhalten“, spielt Kossen auf das aktive Gemeindeleben an. Er dankte in diesem Zusammenhang allen, die es ehrenamtlich innen und außen aufrecht erhalten. Er fügt hinzu: „Die Kosten der Kirchengemeinde sind übersichtlich.“ Schwierigkeiten sieht der Geistliche allenfalls, „wenn teure Reparaturen anstehen“. Dennoch betont er: „Die Entscheidung fällt letztlich woanders.“
 
„Die Menschen vor Ort lieben dieses Gebäude“, resümierte Maria Beumer die Gespräche. Sie richtete daher im Namen aller die Bitte an Pfarrer Peter Kossen, den Erhalt von St. Hedwig voran zu treiben. 

Zum Thema:
Nach dem zweiten Weltkrieg und der ersten heiligen Messe in der Looser Schule am 15. September 1946 erblühte allmählich das katholische Gemeindeleben. Ab 1953 fanden die Gottesdienste in einem Versammlungs- und Werkraum der Stiftsschule über dem damaligen Feuerwehrhaus statt, ehe auf Betreiben von Vertretern der Leedener Katholiken – Aufzeichnungen benennen Johannes Finke, Monika Förster, Gerhard Metzner und Elfriede Suhnke, spätere Trägerin des Bundesverdienstkreuzes – der Bau von St. Hedwig im Sommer 1961 begann, so dass am 26. November 1961 Weihbischof Heinrich Baaken die Kirche aus Holz, daher auch Schwedenkirche genannt, einsegnete. 

St. Hedwig hat sich im Laufe der Jahre nicht zuletzt durch Renovierungen oder die Einrichtung eines mit einer Trennwand versehenen Gruppenraumes, einer kleinen Küche und der Modernisierung der sanitären Anlagen sowie der Umfunktionierung der Beichtstühle in ein kleines Gemeindezentrum verwandelt, das unter anderem Gruppenstunden, Kinderdiscos zu Karneval oder Halloween, das Basteln von Palmstöcken, Yoga-Abende, Gemeindefeste, Umtrünke zu besonderen Festlichkeiten, Grundschulgottesdienste, Aktionen der Frauengemeinschaft, Messdienerübungsstunden, Vorträge, Weihnachtsfeiern, Krippenspielproben, Sternsingeraktionen oder gemeinsame Frühstücksrunden nach Morgenandachten erlebt(e). Ein neuer Innenanstrich ersetzte Ende 2005 das Weiß der Wände durch ein helles Grün, das sich im Altarraum im Bereich des Hängekreuzes verdunkelt.

Autor: Björn Igelbrink