25 Jahre IG Leeden

„Es spukt hier nicht nur einmal im Jahr, es weht auch ein besonderer Geist durch Leeden“, packte es Anja Karliczek in Worte, was viele beim 25. Jubiläum der Interessengemeinschaft Leeden (IGL) rund um die Remise gespürt haben. Es sei nicht nur für die Bundestagsabgeordnete „der Geist der Gemeinschaft und des Gemeinsinns“. So dankte die Festrednerin aus Brochterbeck der IGL am Sonntag „für alles, was dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient“ und nannte den Stiftsort in der Summer der vier Ortsteile Tecklenburgs „ein kleines Juwel“.
Die IGL kümmert sich seit nunmehr einem Vierteljahrhundert um die Steigerung der Attraktivität des Ortes und eröffnete den Jubiläumstag mit einem ökumenischen Festgottesdienst an der frischen Luft. Pastorin Ulrike Wortmann-Rotthoff von der evangelischen Kirchengemeinde Tecklenburg und ihr katholischer Amtskollege Peter Kossen von der Gemeinde Seliger Niels Stensen begrüßten zahlreiche Besucher zum Gottesdienst, in dem sie den gemeinschaftlichen Zusammenhalt vielfach thematisierten und den der Posaunen- und der Kirchenchor mit Beteiligung der Songgruppe Musica Nova musikalisch gestalteten. Der letztgenannte Chor untermalte auch die sich anschließenden Festreden.
„Aus einem zarten Pflänzchen ist ein starker Baum geworden“, blickte der IGL-Vorsitzende auf die vergangenen 25 Jahre zurück. Gerhard Wellemeyer freute sich, dass noch 24 der 26 Gründungsmitglieder der Interessengemeinschaft angehören. Insgesamt gehören ihr inzwischen 286 Mitglieder an und vieles im Ort habe die IG angestoßen. Wellemeyer nannte beispielhaft den Weihnachtsmarkt, die Spukaktion mit Fackellauf, den Feierabend-Markt, den sommerlichen Grillabend, den Glasfaserausbau oder den Bau der Remise.
„Die Jugendarbeit liegt uns am Herzen“, so Gerhard Wellemeyer, daher hätte die IG zum Beispiel das Soccerfeld, die Kindertheatervorführungen oder die Gruppe „Junges Gemüse“ mit unterstützt. Zudem koordiniere die IG Termine im Dorfleben, initiiere Pflegeeinsätze am Dorfplatz oder helfe bei der Müllsammelaktion. Er dankte den vielen ehrenamtlich in der IG Engagierten, den Sponsoren des Festtages und Mitwirkenden sowie besonders Carsten Brommer und seinem Team vom Festausschuss, die den Jubiläumstag gestaltet hatten.
„Wir erleben eine Zeitenwende“, betonte anschließend Anja Karliczek, denn für sie habe in Zeiten von Corona und des Krieges in der Ukraine „der Gemeinsinn einen neuen Stellenwert“. „Nicht viel reden, sondern anpacken“, sei für sie „typisch Leeden“.
Im Namen der Stadt Tecklenburg übermittelte Silke Sundermann Glückwünsche. Die Stellvertreterin des Bürgermeisters betonte die „Erfolgsgeschichte der IG“ und die „super Zusammenarbeit mit der Stadt“. Zudem verriet sie, dass es im Rathaus stets heiße: „In Leeden – da läuft das!“
„Es ist heute ein Freudentag für mich!“, begann Wilfried Brönstrup seine Festansprache. Tecklenburgs Bürgermeister außer Dienst lud im Herbst 1996 zur Gründungsversammlung der IG im März 1997 ein. Der Leitgedanke „Gemeinsam sind wir stark“ bewahrheite sich nach wie vor. Als einen zentralen Baustein für den Erfolg der IGL sieht Brönstrup, selbst Bewohner des Stiftsdorfes, „den gesellschaftlichen Wandel in den Ansichten der Menschen“. Für ihn interessieren sich die Bürger „mehr und mehr für die Veränderungen vor Ort“, dort würden sie „echt mitmachen und mitgestalten“.
Wilfried Brönstrup rief etliche Maßnahmen in Erinnerung, „die mit der IG Leeden erschaffen worden“ waren und verlor „ein Wort zur Zukunft“. Er freute sich, dass mit Jens Heimann beispielsweise ein Vorstandsposten in der IG für die Jugendarbeit besetzt sei. Optimistische stimme Brönstrup, „dass die nächste Generation die bestehenden Traditionsveranstaltungen fortsetzt und neue in Angriff nimmt“. Er meinte damit auch die beiden sich konkretisierenden Großprojekte, den Bau der Seniorenwohnanlage auf dem Gelände der katholischen Kirche St. Hedwig und den Bau eines Radweges zwischen Ledde und Leeden.
Mit viel Humor und Dank überraschten Uwe Auffahrt als stellvertretender IG-Vorsitzender und Carsten Brommer dann die Eheleute Christa und Gerhard Wellemeyer. Ohne die Unterstützung und den Rückhalt durch Christa könne Gerhard das Amt des Vorsitzenden nicht so engagiert ausüben. Bei IG-Zusammenkünften nutze der Vorsitzende öfters eine Klingel, die er nun durch das Anklopfen mit einem Vereinsstab in IG-Farben ersetzen könne – ähnlich wie früher „ein König ein Zepter hatte“.
Gerhard Wellemeyer nannte dieses Gesche den Staffelstab, den auch er einmal an seinen Nachfolger weiterreichen werde. „Daheim kann Christa mit dem Stab ebenfalls klopfen“, scherzte die Runde, „wenn Gerhard zu viel Zeit für die IG investiert“.
Dem offiziellen Festakt schloss sich ein fröhliches Dorffest an. Für Musik sorgten „Cronemeyer’s Jazzkränzchen“, das Akkordeonorchester „Tanzende Finger“ oder „Zwei vorm Bus“. Die Kinder amüsierten sich auf gleich zwei Hüpfburgen, mit dem Zauberer Hattino, beim Schmink- oder Süßigkeitenstand, wo duftendes Popcorn mundete. Die Kaffeetafel, der Grill- und Getränkewagen, ein Pizzaofen, Käseleckereien oder ein Burger-Truck hielten zahlreiche Leckereien parat.

Zum Thema:
Kein Jubiläumsfest ohne einen Festbeitrag. Doch statt einer Festschrift präsentierte die Interessengemeinschaft Leeden einen 25-minütigen Filmbeitrag. Christian Himstedt und sein Team von SkyMineMedia verwandelten die Remise in einen Kinosaal, wo beim Jubiläumsfest das Stiftsdorf sich nicht nur bei Luftaufnahmen von seiner besten Seite präsentiert. In Dauerschleife konnten die Festgäste den sehenswerten und professionell produzierten Film erleben. Er zeigt gekonnt, dass die IG in den vergangenen 25 Jahren in Leeden eine Menge bewegt hat. Viele Menschen verschiedener Altersklassen kommen zu Wort und dokumentieren die Erfolgsgeschichte der Interessengemeinschaft, die sich mit vielen Facetten präsentiert. Der Film ist auf leeden.de im Internet zu sehen und veranschaulicht eindrucksvoll, dass für das lebendige Stiftsdorf Leeden weiterhin alle an einem Strang ziehen. Prädikat: Besonders wertvoll!


Quelle: WN, Björn Igelbrink