Tecklenburg-Leeden – Es klingt ebenso idyllisch wie verlockend: Rund um und in der Remise am Stifts-Ensemble werden an Ständen Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, Käse und Blumen angeboten. Überall gibt es leckere Probierhäppchen für die Besucher und, wenn sie mögen, auch ein Glas Wein. Gemütlich bummeln, mit den Händlern über die Produkte fachsimpeln, mal etwas Neues probieren – so stellt sich die Interessengemeinschaft Leeden den „Feierabendmarkt“ vor. Ab April 2020 soll er Wirklichkeit werden.
Von Ruth Jacobus
IG-Vorsitzender Gerhard Wellemeyer und Bürgermeister Stefan Streit begrüßten am späten Montagnachmittag rund 15 Marktbeschicker in der Remise. Dort präsentierte Dr. Siegbert Panteleit, Geschäftsführer der Firma Standort- und Projektentwicklung (SPE) aus Gelsenkirchen, seine Ideen. In den vergangenen Monaten hatte er gemeinsam mit seinem Team eine Bestandsaufnahme der Wochenmärkte im Tecklenburger Land gemacht. Grundlage für das Leader-Projekt „Tecklenburger Marktland“, mit dem bestehende Märkte optimiert werden und neue Formate entstehen sollen – alles im Rahmen eines regionalen Konzeptes.Er sei überzeugt, dass die Remise ein idealer Strandort sei, versicherte Wellemeyer den Marktbeschickern. Die Infrastruktur samt Strom und Wasseranschluss sowie Parkplätzen sei vorhanden, ein Toilettenanbau geplant. Mit einem Wochenmarkt beschäftige man sich in Leeden schon seit längerer Zeit. Mit einem „Feierabendmarkt“ bekomme Leeden ein Alleinstellungsmerkmal. Solch einen Markt gebe es im Tecklenburger Land noch nicht, so Wellemeyer. Er soll – am liebsten donnerstags – von 16 bis 20 Uhr stattfinden.
Stefan Streit sicherte den potenziellen Beschickern die Unterstützung der Stadt zu und versprach, dass wie in Tecklenburg auch in Leeden keine Standgebühren erhoben würden.
Panteleit berichtete zunächst von seiner Analyse der Märkte im Tecklenburger Land. Alle seien von hoher Qualität und böten einen relativ großen Anteil nachhaltig erzeugter Produkte an. Es handele sich aber um reine Versorgungsmärkte, von denen nicht alle eine hohe Aufenthaltsqualität hätten. Das soll in Leeden anders sein.
Er sehe hier eine große Chance, so Panteleit. Er geht davon aus, dass sich ein Markt mit fünf bis sieben Händlern etablieren kann, der rund 300 Stammkunden anlockt, außerdem noch Touristen. „Solch ein Markt ist erst stabil, wenn er drei Jahre lang läuft“, rief der Fachmann zum Durchhalten auf.
tefan Streit versicherte, man woll den Markt auf professionelle Füße stellen. Konkret bedeutet das, dass es einen Ansprechpartner für die Beschicker geben wird, der ständig vor Ort ist.
Nun sind die Händler an der Reihe. Für sie gibt es viel zu überlegen, zu organisieren und zu rechnen. Der „Feierabendmarkt“ muss in ihren Zeitplan passen. Personal muss gesucht und gefunden werden. Und sie müssen sicher sein, dass sich der Markt auch finanziell lohnt.
Quelle: Westfälische Nachrichten