Graffiti-Projekt der Jugendpflege Tecklenburg

Frische Farbe auf zwei Stromkästen im Stiftsbereich brachte am Freitag das Graffiti-Projekt der Jugendpflege Tecklenburg. Unter fachkundiger Anweisung griffen elf Mädchen und Jungen zu Sprühdosen und verwandelten die grauen Kästen in rund vier Stunden in bunte Hingucker.
„Durch die Rillen auf dem Stromkasten ist das Besprühen hier mit Schablonen schwierig“, beschrieb Fabian Schliehe, Graffitikünstler der Jugendkunstschule Pink Pop in Ibbenbüren, die Arbeitstechnik für den grauen Stromkasten rechts neben der Remise. Die Kinder griffen mit Mundschutz und Fabians Unterstützung zur Spraydose und mit rosa-roten Tönen zeigt der Kasten nun farbig an, das auf dem Remisenvorhof dienstags ab 16 Uhr der Feierabendmarkt stattfindet.
Ludwig Harling ist ehrenamtlicher Mitarbeiter im Jugendzentrum und unterstützte Fabian Schliehe, der seit 2010 Graffiti erstellt, bei der praktischen Arbeit. Als Ex-FSJler der Medienkooperative Steinfurt fand er Gefallen an Graffiti-Arbeit.
Daher hat er für den zweiten Stromkasten links neben der Infotafel am Dorfteich einige Schablonen gebastelt. So konnten die Kinder auf dem bläulichen Hintergrund, der oben ebenfalls heller als unten aufgesprüht wurde, wodurch es dynamischer wirkt, beispielsweise Möhren, Kartoffeln, Paprika oder Brokkoli sprayen – einerseits ein Hinweis auf Produkte des Feierabendmarkts aber andererseits vor allen Dinge auch auf die rege Arbeit der Kindergruppe im Stiftsdorf namens „Junges Gemüse“.
Ludwigs Schablone für ein rot-weißes Zirkuszelt erinnert an das Zirkusprojekt der Grundschule, das ebenfalls auf dem Dorfplatz ein echtes Zirkuszelt mit jungen Nachwuchsstars in der Manege beherbergte. Je nach Farbton und Wettereinflüssen dürften die Kunstwerke übrigens rund fünf bis zehn Jahre den Betrachtern Freude bereiten, denken die Graffiti-Experten.
„Es macht Spaß kreativ zu sein“, meinte die zehnjährige Greta, eine der Teilnehmerinnen, über ihre Arbeit. Warum die Kinder am Graffiti-Projekt teilnehmen? „Ich mag Farben und kann das Ergebnis dann nachher anderen zeigen“, antwortet Pelle, sechs Jahre. Der neunjährige Finn wollte ebenso wie die siebenjährigen Holly „Graffiti immer schon mal machen“, während Sam, neun Jahre, meint: „Graffiti sind cool und ich habe es schon einmal auf einem Kindergeburtstag gemacht.“
So freuten sich die Mädchen und Jungen auch, dass sie mit Hilfe von Fabian und Ludwig auch jeder ein individuell gestaltetes Graffito mit nach Hause nehmen durften. Zwischendurch trugen Obstsnacks, Getränke und als Mittagsimbiss eine Pizza zum Gelingen der Ferienmaßnahme bei.
Jugendpflegerin Enya Börgel hatte die Aktion im Zentrum des Stiftsortes im Rahmen des städtischen Sommerferienangebots initiiert und begleitet. Sie freute sich über die organisatorische Unterstützung seitens Gerhard Wellemeyers von der Interessengemeinschaft Leeden. Zudem sponserten die Stadtwerke Lengerich mit 350 Euro die Materialkosten dieser gelungenen Graffiti-Aktion.

Quelle: WN, Björn Igelbrink