Drei bis fünf Berichte wöchentlich auf der Homepage, sieben neue Werbepartner im Internetauftritt, 45 Neueintritte, 364 Mitglieder aktuell, 494 Kassenposten im abgelaufenen Vereinsjahr – und doch ist die Interessengemeinschaft Leeden (IGL) so viel mehr als Zahlen und Fakten. Sie ist ein wichtiger Baustein im sozialen und kulturellen Miteinander des Stiftsdorfs. Und neuerdings steht ihr ein Vorstandsteam vor. Dafür votierten die 80 Anwesenden bei der zweieinhalbstündigen Jahreshauptversammlung am Montag auf dem Saal der Gaststätte Antrup.
Der noch amtierende IGL-Vorsitzende, Gerhard Wellemeyer, begann seine Begrüßung mit der Information, dass die IGL die Getränke der Versammlung zahlen würde. Dafür bat er um einen Obolus für das Spendenschwein „zur Unterstützung der Jugendarbeit in Leeden“. Die Versammlung erhob sich zudem und gedachte in einer Schweigeminute besonders der verstorbenen IGL-Mitglieder Rosemarie Schnepper und des ehemaligen IGL-Vorsitzenden Dr. Ulrich Cordes.
Begleitet von einer Präsentation mit zahlreichen Informationen und Fotos führte Gerhard Wellemeyer durch den Abend. Sein Rückblick auf das vergangene Jahr informierte über die zahlreichen IGL-Aktivitäten. Ob beim Richtfest des Seniorenzentrums Haus Hedwig, beim Jubiläum der Kanutour, bei der Dorfplatzpflege, beim Kindertheater, beim Sabater-Konzert oder beim etablierten Weihnachtsmarkt – an diesen beispielhaften und noch viel mehr Stellen engagieren sich die IGL-Ehrenamtlichen mit Rat und Tat, was der 2024 verliehene Heimatpreis NRW würdigte.
So benannte Wellemeyer den Feierabendmarkt „als kulturelle Einrichtung und Ort der Demokratie“. Gerade die engagierten Vereine „bereichern das Martkgeschehen“. Den von der Interessengemeinschaft publizierten Begrüßungsflyer für Neubürger reichte Carsten Brommer als Ansprechpartner für Öffentlichkeitsarbeit herum.
Für Abwechslung sorgte, dass auch weitere Ehrenamtliche aus dem IGL-Vorstand oder -Beirat zum Mikrofon griffen und berichteten.
Herman Schürmann sprach etwa für die Budenbaugruppe und zog das Fazit: „Leeden ist nicht von sich aus so schön sondern wegen der tatkräftigen Bürger.“ Matthias Auffahrt und Katja Seidel bilanzierten den Spuk im Herbst, Uwe Auffahrt nannte den 26. Weihnachtsmarkt „ein regionales Highlight“. Der Hauptorganisator der Veranstaltung schränkte aber ein: „Wir wollen nicht mehr wachsen!“ Mit der Entwicklung seien alle sehr zufrieden, „aber es reicht auch mit Blick auf die Kosten“. Der stellvertretende IGL-Vorsitzende dankte allen ehrenamtlichen Helfern und war für den erstmals engagierten „Rettungsdienst sehr dankbar“.
Von der IGL-Seniorenarbeit berichtete Karin Stryjewski. Ihr ist die „Vermittlung digitaler Kompetenz an Senioren“ ein großes Anliegen und sie bat die Anwesenden um Unterstützung. Vielleicht könne so einmal ein „digitales Café“ angeboten werden. Zur Akquise ehrenamtlicher Mitstreiter hierfür und für andere Tätigkeitsfelder kursierten auf der Versammlung Listen, in die sich Interessenten an bestimmten Bereichen der Mitgestaltung eintragen konnten.
Marie-Theres Himstedt informierte über Aktionen für die Jugend wie den Bollerwagenumzug oder den Kinderkarneval sowie über den Start der städtischen Jugendarbeit, die sicherlich neben dem Medienmobil auch noch mehr Mädchen anlocken darf. Sie äußerte den Wunsch „nach festen Räumlichkeiten“. Auf dem Campingplatz könne im Schwimmbad wieder ein Schwimmkurs für Kindergarten- und Grundschulkinder stattfinden. Für die Neugestaltung des Spielplatzes Pattbreede mit Geräten stellt die IG Leeden übrigens 5000 Euro zur Verfügung.
Solarbotschafter Gustav Lage informierte über sein Tätigkeitsfeld ebenso wie Carsten Brommer über Neuigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Auf der Homepage www.leeden.de gebe es einen neuen Reiter namens „Remise & Stiftshof“. Dort seien Belegungszeiten einzusehen, denn schließlich sei auch beim Stiftshof die Vermietung für private Feiern an Leedener Bürger wieder möglich. Neue E-Mailadressen seien laut Brommer in Planung, die „mehr themen- anstatt personenbezogen sind“.
Paul Damian berichtete als IGL-Kassierer über vielfältige Einnahmen und Ausgaben, Jörn Brüggemann als scheidender Kassenprüfer bat um Entlastung des Kassierers, die die Versammlung gewährte. Manuel Puaschitz folgt ihm und prüft künftig gemeinsam mit Martin Welling die Finanzlage der IGL.
Bürgermeister Stefan Streit würdigte mit Blick auf die Mitgliederzahlen die Arbeit der IG Leeden als „absolute Erfolgsgeschichte“. Einstimmig folgten die Anwesenden seinem Antrag auf die Entlastung des Vorstands.
Gerhard Wellemeyer, den Stefan Streit für sein Engagement mit einem Geschenk dankte, möchte die „Vereinsarbeit auf mehrere Schultern verteilen“ und seinen „Zeitaufwand reduzieren“. Er warf einen persönlichen Blick auf seine elf Jahre als IGL-Vorsitzender. In dieser Zeit stieg beispielsweise die Zahl der Werbepartner von 40 auf 85 und die Mitgliederzahl kletterte von 135 auf 364. Er dankte allen, „ohne die das nicht möglich gewesen wäre“ und allen voran seiner Frau Christa mit einem Blumenstrauß für ihre Unterstützung.
So war das Ergebnis für den Antrag auf eine Satzungsänderung in der Vorstandsstruktur einstimmig: Ein neues Vorstandsteam für zwei Jahre fand sich bestehend aus Uwe Auffahrt, Carsten Brommer, Paul Damian, Marie-Theres Himstedt und Gerhard Wellemeyer. Letzterer steht für diese Tätigkeit allerdings vorerst nur für ein Jahr zur Verfügung. Damit ersetzt das neu etablierte Team die alte Vereinsstruktur mit einem ersten und zweiten Vorsitzenden, dem Kassierer, der Schriftführerin und dem Pressereferenten und wird „gemeinsam für die Führung der IG Leeden verantwortlich sein und anstehende Aufgaben untereinander verteilen“.
Für zwei Jahre in den Beirat wiedergewählt hat die Jahreshauptversammlung Elke Auffahrt, Gertrud Barlag, Peter Esfeld, Ulrich Plenter, Hermann Schürmann, Katja Seidel und Karin Stryjewski. Matthias Auffahrt und Heinz Saatkamp sind noch für ein Jahr gewählt. Jens Heimann als scheidenden Beirat für Jugendarbeit löst kommissarisch Nadine Steinigeweg ab.
Als weitere Neuerungen stimmte die Jahreshauptversammlung für die Ernennung von einer beitragsfreien Ehrenmitgliedschaft, wenn eine Person 25 Jahre der IGL angehört und das 90. Lebensjahr vollendet. Das erste Ehrenmitglied wurde somit Werner Seidel. Mitglieder, die auf 70, 80 oder 90 Lebensjahre zurückblicken dürfen, sollen nach Absprache zum Geburtstag besucht werden.
Bürgermeister Stefan Streit lud Gerhard Wellemeyer ein von aktuellen Maßnahmen zu berichten. Das Stadtoberhaupt hoffe, dass zum Herbst eine Bleibe für die Jugendarbeit genutzt werden könne. Die Gespräche mit der evangelischen Kirchengemeinde stimmten zuversichtlich.
Die Parkplatzsituation im Stiftsbereich solle optimiert werden. Das öffentliche WLAN in der Remise, das laut Marktmeister Heinz Saatkamp nach dem Weihnachtsmarkt abgeschaltet worden sei, will Streit wieder aktivieren. Neben dem voranschreitenden Radwegbau entlang der Straße K26 in Richtung Ledde, dessen Realisierung für 2026 geplant sei, berichtete der Bürgermeister ebenfalls, dass der schon lang gewünschte Radweg bis zum Habichtswald-Stadion entlang der Lotter Straße ebenfalls für nächstes Jahr geplant sei.
Informationen zu den zahlreichen Termine werden immer aktuell auf der Homepage veröffentlicht
Quelle: WN / Björn Igelbrink
Fotos:
Arbeiten Hand in Hand und freuen sich auf die zukünftigen Aufgaben: Das neu gewählte Vorstandsteam Carsten Brommer, Gerhard Wellemeyer, Marie-Theres Himstedt, Uwe Auffahrt, Paul Damian (vlnr)
Vorstand und Beirat
Bürgermeister Stefan Streit überreicht ein Präsent an Gerhard Wellemeyer
Christa und Gerhard Wellemeyer
Gut gefüllter Saal in der Gaststätte Antrup