Musik und Gesang „made im Stiftsdorf“ standen beim Adventskonzert der Leedener Chöre und Musikgruppen am Sonntag im Mittelpunkt. In der gut gefüllten Stiftskirche mit ihrer tollen Akustik war es nach zwei Jahren wieder soweit. Deutsches, englisch- und spanischsprachiges sowie lateinisches Liedgut erfreute die Zuhörer getreu dem Konzertmotto „Soli Deo Gloria“. Fliegende Wechsel boten ein einzigartiges Musikerlebnis aus den Bereichen Kirchenmusik, Pop, Rock, Gospel, Klassiker und traditionelle Weihnachtslieder.
Pfarrer Iven Benck von der evangelischen Kirchengemeinde begrüßte alle Anwesenden und freute sich, dass er erstmals diesem besonderen Konzert beiwohnen konnte. „Das Geheimnis des Weihnachtsfestes zu besingen und Musik ganz verschiedener Art zu Gehör zu bringen“, sei für Benck der Anlass der Veranstaltung. Er lud die Anwesenden direkt zum Mitsingen ein, als der Posaunenchor Leeden und der Musikverein Leedener Einhörner unter der Leitung von Karsten Tiemann beziehungsweise Ton Zwerink vom Orgelboden „Macht hoch die Tür“ anstimmten.
Anschließend formierte sich „Musica Nova“ im Altarraum und präsentierte zum Auftakt „Dein Licht“ ihres Chorleiters Jens Niemann. Andächtig präsentierte der Chor Rainer Maria Rilkes „Es gibt so wunderweiße Nächte“, ehe mit meditativen Wiederholungen das besinnliche „All praise to Thee“ dem beschwingten „Wonderful Christmas Time“ von Paul McCartney voranging. Das Publikum sparte nach den Konzertbeiträgen der Gruppe der Chorgemeinschaft Edelweiß nicht mit Beifall.
Klassiker intonierte der Posaunenchor mit den Instrumentalversionen von „Ich steh an deiner Krippe“ und „Tochter Zion“, ehe Pfarrer Iven Benck mit Angelika Grohnfeltd von „Musica Nova“ die weihnachtliche Geschichte „Was für’n Fest“ von Marie-Luise Kaschnitz vorlas.
Als weiteres Lied, das alle zum Mitsingen einlud, stimmten der Posaunenchor und der Musikverein Einhorn „Stern über Bethlehem“ an, ehe die Gruppe „conTakt“ von der katholischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Inge Zumsande ihre Instrumente in Position brachte – von Schlagzeug, Keyboard, Flöten, Querflöte, Geige, Bass, Gitarre und bis hin zum Cajón war alles vertreten.
„A Fairy Tale of New York“ ging der argentinischen Weihnachtskantate „A la Huella“ aus dem Jahr 1963 voran. Das Ensemble „conTakt“ nahm das Publikum mit und viele stimmten „O come all ye faithful“ in der deutschsprachigen Version „Nun freut euch, ihr Christen“ mit an, das im übersichtlichen Liedheft abgedruckt war. In dem abschließenden Beifall war sogar ein „Bravo!“ aus den Kirchenbänken zu vernehmen.
Helen Katja Rothfuss als Leiterin des Kirchenchors formierte danach die Sängerinnen und Sänger im Altarraum. Manfred Siebalds tragendes „Es wird nicht immer dunkel sein“ ging „Oh komm, oh komm, du Morgenstern“ (von John Mason Neale) und Gustav Holsts „In the bleak mid winter“ voran. Im lateinischen „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart zeigte Helen Katja Rothfuss umrahmt vom Kirchenchor ihr Können als ausgebildete Sopranistin eindrucksvoll.
Die Lieder „Winter Wonderland“ und das lebendige „Feliz Navidad“ des Musikvereins Einhorn sowie das gemeinsame Abschlusslied „Hark the herald angels sing“ aller beteiligten Gruppen mit dem Publikum rundeten das Adventskonzert ab. Nach den Dankesworten von „Musica Nova“ und Pfarrer Iven Benck stimmten die Musiker vom Orgelboden zum Auszug „Oh du fröhliche“ an, wobei die Verantwortlichen Spenden für die gemeinnützigen Vereine „Die Tafel“ und für die Kinderkrebshilfe „Sternschnuppe“ in Lengerich am Ausgang erbeten haben.
Quelle: WN, Björn Igelbrink