Naturgemäß liegt der Erntedanktag im Herbst. Und somit kann sich mitunter auch das Wetter herbstlich präsentieren. „Also mussten wir improvisieren“, sagt Iris Schnepper vom Vorstandsteam des Heimatvereins Leeden. Dem Kürbis- und Ärdappelfest stand somit nichts im Wege und etliche Besucher fanden am Sonntag, 5. Oktober 2025, den Weg zur Remise, zu Lammers Werkstatt, zum Stiftshof und zum Stiftshaus mitsamt Museum im historischen Fachwerkhaus.
Eine ökumenische Andacht zum Erntedanksonntag von Pastor Björn Thiel von der evangelischen Kirchengemeinde und Pfarrer Peter Kossen von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen – witterungsbedingt in der Stiftskirche – eröffnete das Fest, ehe zur Musik des Posaunenchors der Frühschoppen die Gäste auf den Remisenvorplatz anlockte.
„Es ist eine Premiere, dass wir die Essensausgabe in die Remise verlegt haben“, beschreibt Iris Schnepper die erforderlichen Anpassungen an das unbeständige Wetter. „Am Samstag haben trotz des Regens 30 Helfer super mit angepackt“, so die Ansprechpartnerin für Schrifttätigkeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Diese tatkräftige Hilfe sei toll und zeige, was für „eine schöne Gemeinschaft“ der Heimatverein Leeden ist.
Mit Pavillons und einem Zelt, dem Dach des Getränkewagens und in der Remise selbst kam auch zu den Liedern der Westerkappelner Band „Old Company“ gute Stimmung auf. Besonders die Namensgeber des Festes, Kürbisse und Kartoffeln, schmeckten den Gästen, die sich bereitwillig in die lange Schlange stellten.
Wer die Warteschlange überspringen wollte, verzichtete auf Reibekuchen mit Apfelmus und ließ seinen Teller mit Bratkartoffeln, Rührei, Kürbissuppe oder Bratwurst bestücken. Die flitzenden Helfer des Heimatvereins, darunter mehrere Jugendliche, sorgten stets für genügend Zutaten, erledigten etliche Botengänge und pendelten mit Geschirr zwischen Remise und Küche im Stiftshaus.
An einer Candybar gab es frisches Popcorn und leckere Süßigkeiten, Honigprodukte standen ebenso zum Verkauf wie heißer Apfelsaft von Leedener Äpfeln aus dem Klostergarten. Der Heimatverein bot frische Kartoffeln (Anabelle), süße Kürbis-Kipferl oder Dinkel-Kürbis-Brot aus dem Steinbackofen an. Kürbis war aber auch als Bowle, in Marmeladenform oder süß-sauer eingelegt erhältlich. Zudem war heimischer Apfelsaft vom Hermannsweg und Dorfplatz in Flaschen oder gleich im Großkarton zu fünf Litern erwerblich – regionaler und frischer geht es nicht.
Passend zum festlichen Anlass präsentierten sich die neu in roten Klinkern gepflasterten Wege zwischen Lammers Werkstatt und dem Stiftshaus. Quasi wie bei einer Premiere freuten die Steine sich über die Besucher. Frisch verlegt glichen sie buchstäblich einem roten Teppich, der nun dauerhaft ausgerollt das rustikale Ambiente im Stiftsensemble ansprechend unterstreicht. Damit ist ein erster Bauabschnitt mit Blick auf das Töpferofenmuseum bereits ein echter Hingucker.
Die jungen Gäste freuten sich über die Spielstationen der Kinderbelustigung. Einige Mädchen und Jungen nahmen an der Kinderführung mit Emil durch das Stiftsmuseum teil, andere ließen sich schminken oder bastelten mit Ton. Die getöpferten Werke können übrigens am Museumstag, 2. November, zwischen 14 und 16 Uhr abgeholt werden. Aber auch für die größeren Besucher des Kürbis- und Ärdappelfests gab es die Gelegenheit zur Teilnahme an Erwachsenenführungen im Stiftsmuseum.
In der Vorzeit zu Halloween war eindeutig das Schnitzen von Kürbissen für die Kinder ein besonderes Highlight. Mit den scharfen Werkzeugen und bei den Riesenkürbissen unterstützen dabei einige Mütter und Väter in Lammers Werkstatt oder auf dem Vorplatz.
Ein weiteres Mal reihten sich nach der Mittagsessensausgabe etliche Erwachsene in die Schlange zum Stiftshof ein, als dort die Kaffeetafel mit ihrem Kuchenbuffet eröffnete. Von Torte über Muffins bis hin zu Topfkuchen bot der Heimatverein ein großes, leckeres und selbstgebackenes Sortiment an.
Quelle: WN / Björn Igelbrink