Ministerin zu Besuch im Lebensmittelpunkt

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Tecklenburg-Leeden. 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 700 noch immer in Bonn. Dazu einen 18,3 Milliarden-Etat – Anja Karliczek, seit bald drei Jahren Bundesministerin für Bildung und Forschung, trägt eine große Verantwortung. Doch vergisst sie dabei nicht die Menschen in ihrem Wahlkreis, kümmert sich regelmäßig und kommt persönlich, wenn es die Zeit zulässt. So wie am Montagmittag zu den Ledder Werkstätten und deren Lebensmittelgeschäft, dem „LebensMittelpunkt“ in Leeden, wo sie eine Spende von 300 Euro mitbrachte – Geld aus eingespartem Porto nicht versandter Weihnachtspost.

Der Laden besteht seit genau vier Jahren. Aktuell haben 20 Beschäftigte und drei Mitarbeiterinnen dort alle Hände voll zu tun: Zum einen versorgt der nur 130 Quadratmeter große „LebensMittelpunkt“ alle Wohnbereiche. Zum anderen wissen gerade jetzt viele Kunden die gut sortierte Nahversorgung zu schätzen. Menschen mit Behinderungen sind systemrelevant. „Wir sind froh, dass wir Sie haben“, lobte die Ministerin das Team gleich zu Beginn ihres Besuches, um sich dann Zeit für Gespräche mit Beschäftigten und Geschäftsleitung zu nehmen.

„Wir schätzen es, dass Sie uns in dieser Zeit persönlich besuchen“, sagte Marianne Büscher (Geschäftsleitung Arbeit). Geschäftsführer Ralf Hagemeier wies darauf hin, dass während der Pandemie viele Menschen auch ohne Behinderungen bestimmte Zugänge, beispielsweise zum eigenen Sportverein oder zu ihrer Arbeit, vermissen. Eine Situation, die das Leben von Menschen mit Behinderungen immer wieder präge. Da sei die ständige Aufgabe in so einem Geschäft wie dem „LebensMittelpunkt“ für die Beschäftigten von großer Bedeutung. „Wir geben ein Stück Sicherheit und Verlässlichkeit. Auch die Familien leisten in dieser Zeit ganz Enormes.“

„Wir wollen nicht nochmal so lange frei haben wie beim ersten Lockdown“, hätten Beschäftigte ihr immer wieder gesagt, berichtete Büscher aus Alltagsgesprächen. Wie zum Beweis nutzte Eileen Karl die Begegnung, um die Ministerin zu fragen, wann sie denn im neuen Jahr wieder arbeiten könne. Arbeitsangebote werde die Einrichtung ab 5. Januar wieder machen, erfuhr sie. Eileen Karl fiel ein Stein vom Herzen.

Mit der Geschäftsleitung wurden Themen wie die Begleitung von Senioren und Bildung angesprochen. Zu letzterem hat die Ministerin eine klare Haltung: „Ich wünsche mir, dass wir alle bilden und in der nächsten Generation wirklich alle mitkommen.“ Der Geschäftsführer hoffte, „dass wir in Zukunft eine Chance auf Bildung für alle bekommen“. Er lud sie zum Fachgespräch ein, wenn es die Zeit wieder zulässt. Im Moment sei entscheidend, so viel Alltag wie möglich zu ermöglichen, sagte die Ministerin. „Wir unterschätzen massiv, wie sehr Menschen – ob mit oder ohne Behinderung – ihre feste Struktur brauchen.“

Nach einer guten Stunde verabschiedete sich die Brochterbeckerin und kaufte noch rasch eine große Packung Kaminanzünder. Am Morgen hatte Anja Karliczek bereits die ANTL in Tecklenburg besucht, um nachmittags weitere Termine in ihrem Wahlkreis in Emsdetten wahrzunehmen.

Der „LebensMittelpunkt“ weist auf seine Öffnungszeiten hin:
23. Dezember von 7 bis 12 Uhr, 24. Dezember von 7 bis 13 Uhr, 28. bis 30. Dezember
von 7 bis 18 Uhr, 31. Dezember von 7 bis 13 Uhr, 2. Januar von 7 bis 13 Uhr, 4. Januar geschlossen, ab 5. Januar normale Öffnungszeiten.

Quelle: Westfälische Nachrichten, Jörg Birgoleit