Müllsammelaktion

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-igel- Tecklenburg-Leeden. Frikadellen, Kartoffelsalat und Kaugummis haben die Freiwilligen bei der Müllsammelaktion zwar nicht gefunden, wohl aber deren Verpackungen. Während woanders für ein besseres Klima gestreikt wird, macht der Schützenverein Leeden von 1665 einfach mal Dreck weg. Rund 50 Helfer und zehn Treckergespanne wirkten mit bei der Maßnahme, um das Stiftsdorf von Abfall zu befreien.

Dauerhafter Regen, kühle Temperaturen und Wind laden nicht gerade zum Aufräumen draußen ein, daher freute sich Carsten Schnepper umso mehr über die tolle Resonanz beim dörflichen Frühjahrsputz, „um jeglichen Unrat aus der Natur zu verbannen“. Nach der Begrüßung auf dem Parkplatz der Gaststätte Schwermann gab der Vorsitzende des Schützenvereins einige organisatorische Hinweise. Dann ging es los.

Mit Bezirksplan, Traktoren mit Anhängern und jeweils einer Getränkekiste machten sich die zehn Gruppen auf den Weg, um den Betriebshof Auffahrt an der Rosenstraße zu füllen, da die von der Stadt Tecklenburg bereitgestellten Container leider noch nicht geliefert waren. Knapp drei Stunden benötigte jeder Freiwilligentrupp, um seine Straßenzüge zu reinigen. Jung und alt packte mit Eimern, Beuteln und Abfallgreifern gleichermaßen mit an.

„Ich möchte, dass der Müll weg kommt“, sagte der 9-Jährige Jo und zieht geschickt mit seinem Greifer eine leere Glasflasche von einem hochprozentigen Alkoholgetränk aus dem Straßengraben. Tim, acht Jahre, half mit, da er „heute Morgen nichts Besseres zu tun“ hatte und sein Onkel ihn kurzfristig angesprochen hatte. Die beiden Jungen sammeln im Bereich Heuweg und Heideweg viele Plastikplanen, achtlos weggeworfene Beutelchen mit Hundekot oder finden eine leere Bierdose, über deren Pfand sich Tim besonders freut.

Die Begleitfahrzeuge füllen sich. Beim Abladen tauchen neben zwei kaputten schwarz-weißen Verkehrsleitpfosten, die im Straßengraben lagen, ausrangierte Autoreifen, ein Topfdeckel, Bonbonpapier oder Zigarettenstummel auf. „Wer solche Sachen wohl so einfach in die Natur wirft?“ fragt sich nicht nur der 10-jährige Ole. Teils Klitschnasse Kleidung, kalte Hände und rote Gesichter kommen zum Abschluss ins Gerätehaus der Feuerwehr zusammen. Die Gaststätte Schwermann spendierte wärmende Erbsensuppe, die Interessengemeinschaft Leeden sponsorte Getränke und für die Kinder Pommes und Hähnchennuggets. Viele Gespräche ließen die Aktion des Schützenvereins ausklingen.
Quelle: Westfälische Nachrichten