Nach 20 Jahren wieder Gastronomie im Alten Backhaus Das Wohlfühlen steht an erster Stelle

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Wo nette Leute zusammenkommen“, unter diesem Motto sollen sich die Gäste im Alten Backhaus wohlfühlen. Bis vor rund 20 Jahren hatte es in dem Gebäude, das aus dem Baujahr 1875 stammt, Gastronomie gegeben. Und nun lebt diese Tradition dank Nannette und Thomas Uhlemann wieder auf.

Aber der Reihe nach. Das Haus war zuletzt im Besitz einer Immobilienfirma, die es umgebaut hatte als Unterkünfte für Asylbewerber und Wanderarbeiter. Nach dem Kauf durch die Uhlemanns sollten Wohnräume entstehen. Ob streichen oder das Verlegen von Fliesen: „Wir haben 80 Prozent selbst gemacht“, erinnert sich Thomas Uhlemann. Das galt auch für den Umbau des Saals im Erdgeschoss. „Wir machen alles im Team.“ Gemeinsam mit seiner Frau („Sie ist die Chefin“) hat er die Ärmel hochgekrempelt und mit angepackt.

Eigentlich wollten die beiden nur ein eigenes Haus haben, haben zufällig das Gebäude Am Ritterkamp entdeckt und waren sofort sicher: Das ist es. Und – wiederum eigentlich – wollten sie die unteren Räume lediglich als Location für Festivitäten vermieten und im oberen Stockwerk wohnen. Doch es kam anders.
Auch draußen auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück gab es viel zu erledigen. Und man kam dabei ins Gespräch mit den Nachbarn, mit Passanten, mit Radwanderern. Und die waren der Ansicht, dass eine Gastronomie in dem alten Gebäude doch schön wäre. Nur zwei Wochen haben Nannette und Thomas Uhlemann darüber nachgedacht. Dann stand für sie fest: „Okay, wenn das gewünscht wird, dann machen wir das.“

Nun ist es nicht so, dass das sympathische Ehepaar blauäugig in die Aktion gestartet ist. „Ich habe Erfahrung in der Gastronomie“, erläutert Nannette, die als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte arbeitet. Zudem wollten sie eher etwas Kleines anbieten, Leckeres vom Außengrill. Und auch das nur samstags, sonntags und an Feiertagen. Gesagt, getan: Seit dem 1. Mai heißen die beiden regelmäßig ihre Gäste willkommen – sei es zu Kaffee und Kuchen, sei es zu Grillwurst und hausgemachtem Krautsalat. Und die Gäste kommen. Dazu gehören Radwanderer, Touristen vom benachbarten Campingplatz, aber auch Besucher aus Hagen, Lengerich, Tecklenburg und natürlich aus Leeden.

Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober ist das Alte Backhaus geöffnet. Dann geht es in die Winterpause. Zeit zum Luftholen für Nannette und Thomas, der hauptberuflich Maler und Lackierer ist. Andere Menschen legen am Wochenende die Beine hoch, statt sich selbst noch mehr Arbeit zu schaffen. „Die Beine hochlegen, das habe ich früher gemacht, als ich noch nicht so viel Energie hatte“, sagt die 44-Jährige und muss schmunzeln. Die Gastronomie am Wochenende sei ein Hobby, fügt Thomas hinzu. „Es ist einfach schön, wenn die Leute mit einem Lächeln kommen und gehen. Wir haben beide Freude daran, und das ist das Wichtigste.“ Mitarbeiter haben die beiden nicht, sie stemmen die Arbeit allein. Es sei schön, wenn viel los sei. Und wenn die Gäste einmal etwas warten müssten, dann sei auch das kein Problem. „Das Wichtigste ist, freundlich zu sein und mit den Leuten zu reden“, so der 51-Jährige.

Familien sollen sich wohlfühlen
Und was ist noch wichtig? Dass alles bezahlbar ist, dass sich auch Familien mit Kindern wohlfühlen. Deshalb gibt es eine kleine, aber feine Grillkarte. Von der Bratwurst über Nacken- und Hähnchenfleisch bis hin zu Burgern und Käsegrillbrötchen ist alles dabei. „In bester Qualität“, versichert Thomas. Zudem sind ihm regionale Produkte wichtig. Verschiedene Salate runden das Angebot ab. Außerdem gibt es Kuchen, der von Blömker aus Lengerich geliefert wird. „Wenn man die ganze Woche über arbeitet, schafft man das Backen nicht selbst“, nennt Nannette dafür einen nachvollziehbaren Grund. Selbst hergestellt wird der Krautsalat. Und später wahrscheinlich noch andere Kreationen, denn im Garten wird ein Gewächshaus aufgebaut.

Terrasse mit Lounge
Auf der Terrasse gibt es Platz für 40, 50 Gäste. In der Kneipe können es sich 30 Besucher gemütlich machen, im Kaminzimmer 20 und im Saal 55. Und diese Räume werden für Festivitäten vermietet. Auch in der Wintersaison. „Wir können alles anbieten“, schildert Nannette. Getränke und Service können gebucht werden, außerdem hätten sie einen Caterer und einen DJ an der Hand. Alles kann individuell geplant werden. Hinzu kommt noch ein Bereich auf der Terrasse, der als Lounge eingerichtet werden soll.

Nannette und Thomas (bei ihnen werden die Gäste geduzt) haben also genug Arbeit und weitere Pläne. Und natürlich ein Leben neben der Arbeit. Zur Patchwork-Familie gehören vier Kinder, von denen zwei noch zu Hause leben. Und die jüngste Tochter zeigt bereits Interesse an der Gastronomie und hilft schon einmal mit. Vor diesem Hintergrund macht die Gastronomie in den eigenen vier Wänden nochmal soviel Spaß.

Geöffnet ist das Alte Backhaus, Am Ritterkamp 27, samstags von 11 bis 22 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 19 Uhr.

Quelle: WN