Neujahrsempfang der IG Leeden: „Wir ziehen alle an einem Strang“

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Wochenmarkt, Bahn und Soccerfeld: Neujahrsempfang der IG Leeden
„Wir ziehen alle an einem Strang“

Tecklenburg-Leeden –  
Für Bürgermeister Stefan Streit war der gestrige Neujahrsempfang der Interessengemeinschaft Leeden (IGL) der einzige in der Stadt in diesem Jahr. Für die Leedener ist er seit 19 Jahren eine feste Institution. Und das nicht nur, weil der IGL-Vorsitzende Gerhard Wellemeyer und der Bürgermeister Rückschau auf das vergangene Jahr halten und auf die kommenden Monate blicken, in denen die Leedener „einige Themen umtreiben“ dürften. Sondern auch, um durch ihr Interesse und die angeregten Gespräche zu dokumentieren, dass die Dorfgemeinschaft, wie Wellemeyer betont, „äußerst intakt ist.“
Von Mareike Stratmann

Das Spendenprojekt anlässlich der Erweiterung des Kneipp-Bewegungsparks war ein voller Erfolg, die Leistungsschau Treffpunkt Leeden vermeldete 2018 einen neuen Besucherrekord und dazu kamen die sehr gut besuchten Veranstaltungen Grillabend, Spuk in Leeden und Weihnachtsmarkt. Bezüglich des Budenzaubers erwägt die IGL gar, einen Ausweich-Parkplatz und die Einrichtung eines Shuttle-Services in Betracht zu ziehen. Sie befindet sich bereits in Gesprächen mit den Amazone-Werken.

Und 2019 werde nicht weniger spannend: So soll der Bolzplatz auf dem Schulhof der Grundschule durch ein Soccerfeld mit Kunstrasen ersetzt werden. Wie Stefan Streit bestätigt, werde die Umsetzung „zeitnah, in jedem Fall noch in diesem Jahr stattfinden“.

Ein weiteres Projekt, dem die Leedener schon seit Längerem entgegenfiebern, ist die Einrichtung eines Wochenmarktes. Dank der Zuschüsse für das Leader-Projekt „Tecklenburger Marktland“ befinde man sich seit Ende November in der Umsetzungsphase. Der eingeschaltete Berater Dr. Siegbert Panteleit favorisiere auf dem seinen Worten nach „idealen Stiftshofgelände“ einen Spätnachmittagsmarkt. Grundvoraussetzung dafür sei allerdings, die Installation einer Toilettenanlage, für die es bereits konkrete Pläne gibt. Stefan Streit entgegnete, dass es spätestens 2020 an der Remise eine große Lösung mit barrierefreier Toilette geben soll.

Was vielen Leedenern unter den Nägeln brennt, ist zudem die Erhaltung des Halbstundentakts im Bahnverkehr zu Hauptverkehrszeiten am nahe gelegenen Bahnhof Natrup-Hagen. „Als IG Leeden haben wir uns einer Petition an den Landtag zum Erhalt des Halbstundentaktes angeschlossen“, sagte Wellemeyer zu drohenden Einschränkungen auf der Strecke Münster-Osnabrück und fand in Stefan Streit einen Fürsprecher, der das Thema ebenfalls „politisch flankieren“ will, dazu bereits viele Gespräche geführt hat und jenen Takt für Leeden als „ganz wichtigen Standortfaktor“ wertet. Auch SPD-Kreistagsmitglied Lothar Golde wandte dazu ein, dass „das Thema intensiv beackert“ werde.

Burggraf-Abriss ab Oktober 2019, die Fortschreibung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts mit Ortsteil-Checks und örtlichen Versammlungen, der bis Ende 2019 abgeschlossene Breitbandausbau in den Außenbereichen, die zwei zusätzlichen Kindergärten im Stadtgebiet und die Aussicht auf weitere U3-Plätze in Leeden, das Seniorenzentrum Ledde, die Teutoschleifen: Die Projekte, die die Verwaltung umtreiben, sind laut Bürgermeister Streit zahlreich und vielfältig. Er nutzte die Chance, dafür zu werben, die Bürger auf diesem Weg mitzunehmen. „Gerade angesichts weltweit besorgniserregender Entwicklungen in Frankreich, Brasilien und den USA müssen wir für ein geeintes Europa werben. Es ist ein Mehrgewinn für uns alle“, sagte er und schlug damit einerseits den Bogen zu den Leader-Fördermitteln für den Wochenmarkt und andererseits auch zur Predigt „Suche Frieden und jage ihm nach“, die Ulrike Wortmann-Rotthoff im Gottesdienst vor dem Neujahrsempfang gehalten hatte.

Als Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde verzichtete sie auf eine weitere Ansprache, überließ das Wort ihrem katholischen Amtskollegen Patrick Sumner, der sich als Pastoralassistent vorstellte, und freute sich stattdessen über einen Scheck über 400 Euro seitens der IGL, die damit „eine Herzensbitte vieler Leedener“ unterstützt: die Pflasterung des Wegs zur Stiftskirche, die im Frühjahr umgesetzt werden soll.

Und es gab noch mehr Grund zur Freude: So bedachte die IGL diverse Vereine mit Spenden für deren Jugendarbeit. Es gab 500 Euro für den Radsportverein Bergeslust und jeweils 200 Euro für den Dankeschönnachmittag der nunmehr 27. ökumenischen Sternsinger-Aktion beider Kirchengemeinden, den Musikverein Einhorn, die Kindergruppe „Junges Gemüse“ sowie die Musikgruppe KonTakt.Wellemeyer endete mit der Erkenntnis: „Wir ziehen für unser lebendiges Stiftsdorf alle an einem Strang. Ich bitte euch, dass wir uns auch in Zukunft gemeinsam für Leeden einsetzen und uns gegenseitig unterstützen.“

Quelle: Westfälische Nachrichten, Mareike Stratmann