Operettenklänge in der Stiftskirche

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Für jeden gibt es ein Lieblingslied
Tecklenburg-Leeden – Wie schon im vergangenen Jahr hatte das Salonorchester „Meininger Mélange“ am Sonntagnachmittag zu einem besonderen Konzert in die Leedener Stiftskirche eingeladen. Diesmal ging es auf eine Reise nach Wien an die schöne blaue Donau, wo es so manche musikalische Kostbarkeit zu entdecken gab.
Von Axel Engels

Wie schon im vergangenen Jahr hatte das Salonorchester „Meininger Mélange“ am Sonntagnachmittag zu einem besonderen Konzert in die Leedener Stiftskirche eingeladen. Diesmal ging es auf eine Reise nach Wien an die schöne blaue Donau, wo es so manche musikalische Kostbarkeit zu entdecken gab. Als Gesangssolisten erlebte man die Sopranistinnen Helen Katja Rothfuss und Jeannette Oswald sowie den Bariton Bryan Rothfuss, alle drei Künstler von internationalem Format. Da verwundert es nicht, dass die Resonanz bei den Liebhabern kultivierten Gesangs überaus groß war. Nur wenige Plätze in der Stiftskirche waren frei geblieben, solch einen Ausflug in die von großen Gefühlen geprägte Welt der Operette wollte sich wohl niemand entgehen lassen.

Mit Isabel Kühn, Susanne Bleck und Ronald Güldenpfennig war die Saitenfraktion mit Violine, Violoncello und Contrabass bestens besetzt und auch Michael Petzold an der Querflöte und Klaus Schröder an der Klarinette wussten den farbenreichen Orchesterklang zu bereichern. Vom E-Piano aus hatte die künstlerische Leiterin Annett Mey alles im Blick, wusste die von dem leider mittlerweile verstorbenen Konrad Just speziell für diese Besetzung arrangierten Instrumentalpartien bestens mit Leben zu erfüllen.

Bryan Rothfuss, der mit charmanter Moderation durch das Konzert führte, wusste bei dem Ausflug in die leichte Muse seine während des Studiums in Wien gewonnenen Erfahrungen bestens einzubringen. Der Wiener Charme muss wohl sehr auf ihn gewirkt haben, denn ob bei Johann Strauss, Franz Lehár oder Oscar Strauss, immer verlieh er dem für diese Musik prägenden Walzertakt mit der genau passenden leichten Verzögerung ein adäquates Gewand.

Auch Helen Katja Rothfuss, die schon als „Entdeckung einer Strauss Stimme“ bezeichnet wurde, wurde dieser Würdigung ihres Talents überaus gerecht. Sie ist mit der Region eng verbunden, leitet hier neben internationalen Verpflichtungen einige Chöre.

Die Sopranistin Jeanette Oswald passte von ihrer Stimme und Ausstrahlung bestens zu diesen beiden sympathischen Künstlern. In Dresden ausgebildet führten sie Gastspiele an die Semperoper, die Philharmonie Essen und andere renommierte Häuser.

Für dieses Konzert hatten sie ein Programm zusammengestellt, bei dem jeder Operettenliebhaber sein persönliches Lieblingslied wiederfinden konnte. Der Strauss-Dynastie wurde stimmlich mit einem Duett aus der Oper „Wiener Blut“, dem Trio „Leise, ganz leise klingts durch den Raum“ und „Draußen in Sievering“ eine exquisite Hommage bereitet, bei der sich stimmliche Qualität mit musikalischem Gestaltungsvermögen vereinte.

Diese drei Musiker wussten solistisch zu überzeugen, konnten aber auch in den Duetten oder dem grandiosen finalen Trio „Wien, Wien, nur du allein“ von Rudolf Sieczynski das Publikum begeistern. Wenn dann noch Melodien wie „Niemand liebt dich so wie ich“ und „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ von Franz Lehár erklangen, war das große Vergnügen des Publikums komplett.

Diese drei Musiker wussten solistisch zu überzeugen, konnten aber auch in den Duetten oder dem grandiosen finalen Trio „Wien, Wien, nur du allein“ von Rudolf Sieczynski das Publikum begeistern. Wenn dann noch Melodien wie „Niemand liebt dich so wie ich“ und „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ von Franz Lehár erklangen, war das große Vergnügen des Publikums komplett.

Für instrumentale Zwischentöne sorgte das besten aufeinander abgestimmte Salonorchester „Meininger Mélange“ mit dem allseits beliebten Strauss-Walzer „An der schönen blauen Donau“ oder der „Tritsch-Tratsch-Polka“. Technische Brillanz und Virtuosität stellten die Instrumentalisten dabei stets in den Dienst der Musik.

Immer wieder brandete der Applaus in der Leedener Stiftskirche auf als Dank des Publikums für dieses unterhaltsame Konzert auf hohem Niveau.
Quelle: Westfälische Nachrichten