-igel- Tecklenburg-Leeden. „Stern über Bethlehem, zeig‘ uns den Weg“ sangen die 56 Mädchen und Jungen in Anlehnung an die biblische Weihnachtsgeschichte, die am Samstag am Aussendegottesdienst zur 27. ökumenischen Sternsingeraktion in der Stiftskirche teilgenommen haben. Unter dem Motto „Wir gehören zusammen“, das jeder als gewebtes Freundschaftsbändchen am Handgelenk tragen konnte, machten sie sich als Weise aus dem Morgenland und Sternträger auf den Weg, brachten Gottes Segen zum neuen Jahr zu den Haushalten im Stiftsdorf und sammelten Spenden für das Hilfsprojekt „Yancana Huasy“ in Peru.
„In der Hauptstadt Lima des südamerikanischen Landes werden besonders Kinder und Jugendliche betreut, die einzigartig sind“, berichtete Carolin Wessels von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen. Pastorin Ulrike Wortmann-Rotthoff erklärte, dass es Menschen mit Behinderung schon zur Zeit Jesu gegeben habe. Die beiden dankten den Sternsingern, die sich mit den jungen Leuten in Peru solidarisch zeigen.
In 15 Kleingruppen machten sich die Aktiven auf den Weg, um zu Fuß oder mit dem Auto die Haushalte im Stiftsdorf und in den Bauernschaften zu erreichen. Sie hinterließen den Segen als Kreideanschrift oder Aufkleber und freuten sich über die Rekordsumme von 4564,36 Euro, die sich in ihren Sammeldosen befand.
„Die meisten Leute waren richtig nett und haben sich für uns Zeit genommen“, freute sich Felix, der in einer Gruppe mit Endrik, Moritz und Ole unterwegs war, die der Jugendliche Timo begleitete. Der 10-Jährige bemerkte aber auch, dass es „Leute gibt, die uns ignorieren“. Nicht alle Haustüren stehen offen. Menschen seien laut Felix zu Hause und zu sehen, öffnen aber nicht.
Etliche Einwohner geben den Kindern Süßigkeiten als Wegzehrung mit, doch Felix sagt, dass einige Sachen bereits abgelaufen waren. „Andere Süßigkeiten waren schon geöffnet oder wir haben Pralinen mit Alkohol bekommen“, wunderte sich diese Gruppe.
An den meisten Häusern Häusern fanden die vier Jungen aber viele offene Türen vor. „Es hing für uns sogar einmal ein Beutel an der Tür“, erinnert sich Felix. Dort sollten die Sternsinger den Segen zudem als Aufkleber anbringen, obwohl gerade niemand zu Hause war.
In der Mittagszeit machten alle Aktiven im Gruppenraum der katholischen Kirche St. Hedwig Pause. Einige Helferinnen in der Küche servierten ihnen Spaghetti Bolognese mit Gemüsesticks als Sternsingermenü. Abends feierten Ulrike Wortmann-Rotthoff und ihr katholischer Kollege Pfarrer Peter Kossen in dem Gotteshaus an der Elbinger Straße den Abschlussgottesdienst, den die Musikgruppe „conTakt“ mitgestaltete. Die Geistlichen verdeutlichten, dass die Mädchen und Jungen im Stiftsdort gezeigt hätten, „dass sie Königskinder sind“. Durch ihren Einsatz an diesem regenreichen Januartag für die Altersgenossen in Peru würde deutlich: „Jeder Mensch hat Wert und Würde“.
Vor dem Öffnen der Sammeldosen erhielten die Aktiven aus den Händen der Organisatoren Björn Igelbrink und Michael Zumsande Dankesurkunden. Einige Kinder und Jugendlichen waren bereits zum achten, zehnten oder zwölften Mal mit dabei. Andere reisten aus Mannheim an, um in Leeden die Großeltern zu besuchen und beim Sternsingen mitzumachen.
Ein besonderes Lob richteten die Verantwortlichen an André Klausmeier. Der 34-Jährige ist seit dem Beginn der flächendeckenden ökumenischen Sternsingeraktion im Jahr 1993 mit dabei. Bis 2002 war er selbst Sternsinger, danach fuhr er im Auto Gruppen. Nach einem abermals aktiven Einsatz mit Freunden in einer Erwachsenengruppe im Vorjahr konnte die Sternsingeraktion dieses Jahr wieder auf André Klausmeier zählen, der eine Gruppe durch einen Außenbezirk fuhr.
Quelle: Westfälische Nachrichten, Björn Igelbrink