Verkehrssicherheit am Kindergarten „Pusteblume“

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Verkehrssicherheit – Zu schnell vor dem Kindergarten „Pusteblume“ – Fahrverbote für 22 Temposünder

Tecklenburg-Leeden – Wenn fast jeder vierte Autofahrer zu schnell auf der Leedener Straße unterwegs ist, dann ist das eindeutig zu viel. Das Team und die Eltern der Kita „Pusteblume“ machen sich deshalb Sorgen und appellieren, langsam zu fahren. Kontrollen der Polizei haben erschreckende Zahlen ergeben.

Lange haben sich die Kinder darauf gefreut und immer wieder nachgeschaut, wie es mit dem Neubau vorangeht. Nach den Weihnachtsferien war es dann endlich soweit: Der evangelische Kindergarten „Pusteblume“ hat nach zweijähriger Planungs- und Bauphase seinen Betrieb im neuen Gebäude aufgenommen – wenn auch eingeschränkt durch die Pandemie. Die Kinder spielen jetzt, verteilt auf drei Gruppen, in den großen und hell eingerichteten Räumen.

„Eltern und externe Interessierte haben wegen der Pandemie noch keine Chance, die Räumlichkeiten zu besichtigen, ebenso fiel das Einweihungsfest bislang der Pandemie zum Opfer. Es kann hoffentlich im Sommer nachgeholt werden“, heißt es in einem Bericht vonKatharina Hinkel , der Vorsitzenden des Freundeskreises des Kindergartens.

Die Räume und besonders der eigene Bewegungsraum würden aktuell intensiver genutzt, da der gesamte Außenbereich noch nicht fertiggestellt sei.

„ Die Elternvertreter und Mitarbeiter des Kindergartens sehen hier einen sehr großen Gefahrenpunkt, da sich leider sehr viele Autofahrer nicht an das vorgegebene Tempolimit halten. “ Katharina Hinkel, Vorsitzende des Freundeskreises des Kindergartens

Bereits vor Weihnachten wurde das Ortseingangsschild von den zuständigen Behörden versetzt und die bestehende 30er Zone von der Grundschule bis zum neuen Kindergarten verlängert. „Die Elternvertreter und Mitarbeiter des Kindergartens sehen hier einen sehr großen Gefahrenpunkt, da sich leider sehr viele Autofahrer nicht an das vorgegebene Tempolimit halten. Daher wurde die Polizei des Kreises Steinfurt mit der Bitte um Überwachung, auf diese Gefahr aufmerksam gemacht, so dass hier bereits an mehreren Tagen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt wurden und auch zukünftig geplant sind“, teilt Katharina Hinkel mit. Ebenso hat die Stadt Tecklenburg kurzfristig eine digitale Geschwindigkeitsanzeige aufgestellt, um so die Aufmerksamkeit der Autofahrer zusätzlich zu erhöhen.

Geschwindigkeitsmessungen

Der Verkehrsdienst der Kreispolizei Steinfurt hat aufgrund der Beschwerden von Anliegern und Eltern an drei aufeinanderfolgenden Tagen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Das Ergebnis: Insgesamt hat es 703 Verstöße gegeben. Damit hat sich etwa jeder vierte Fahrzeugführer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. Von den Verkehrssündern waren in dem Bereich 177 mit einer Geschwindigkeit von 54 bis 79 Stundenkilometern unterwegs. 22 von ihnen erwartet jetzt ein vierwöchiges Fahrverbot, weil sie mit 64 Stundenkilometern oder schneller gemessen wurden, teilt die Polizei mit.

Besonders prekär ist die Lage für die Eltern der Kita. Durch Baumaßnahmen können die Parkplätze an der Kita nicht genutzt werden. Deshalb müssen die Eltern auf einen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straße ausweichen und diese mit ihren Kindern überqueren, um zur Kita zu kommen. Die Polizei Steinfurt appelliert eindringlich an die Kraftfahrzeugführer, sich mit Rücksicht auf Fußgänger, insbesondere Kinder, an die Geschwindigkeitsbeschränkung an Schulen und Kindergärten zu halten, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Polizei.

„ Etwa jeder vierte Fahrzeugführer hat sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. “ Pressemitteilung der Polizei

Durch die Interessengemeinschaft (IG) Leeden wurde außerdem bei der Stadt angeregt, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit bereits deutlich vor dem Ortsschild auf 50 Stundenkilometer gesenkt wird. Dadurch bleibe den Autofahrern aus Ledde kommend mehr Reaktionszeit. Dazu gab es im Jahr 2019 bereits Gespräche zwischen der Stadt Tecklenburg und dem Träger. Da es sich hier aber um eine Landesstraße handelt, sind viele Abstimmungen notwendig.

Katharina Hinkel appelliert an die Autofahrer: „Bitte achten sie darauf, das vorgegebene Tempo 30 einzuhalten. Die Situation ist aktuell durch die steile, unwegsame Zufahrt und viele Baustellenfahrzeuge sehr unübersichtlich. Hier ist wirklich absolute Achtsamkeit gefordert.“ Wann das Außengelände inklusive Zufahrt und Parkmöglichkeiten fertiggestellt sein wird, ist aufgrund der Witterung und Corona nicht absehbar. Der beauftragte Architekt und Investor hoffen jedoch, dass die Zu- und Abfahrt bis Mitte Februar fertiggestellt sein wird.

Quelle: Westfälische Nachrichten


Nachtrag der IG Leeden zu dem o.a. Zeitungsbericht:

Auch die IG Leeden hat sich dafür eingesetzt, dass im Bereich des neuen Kindergartens Pusteblume die Geschwindigkeit deutlich auf 30 km/h herabgesetzt wird – aber auch schon einige 100 Meter davor ist eine Reduzierung notwendig.

Es ist einfach so – und das haben auch die Beobachtungen an anderer Stelle ergeben – dass die Autofahrer oft erst ab dem Geschwindigkeits-Begrenzungsschild das Gaspedal zurücknehmen und den Wagen dann ausrollen lassen.

Wenn also nach dem Ortseingangsschild, das die Autofahrer mit 70 km/h anfahren, bereits nach 10 Metern das 30er-Schild kommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dann in der Höhe der Zufahrt zum Kindergartengelände noch keine 30 km/h gefahren werden. Das ist zwar nicht vorschriftsmäßig – aber wohl Realität.

Man kann dann zwar Radarkontrollen veranlassen und sehr viele Autofahrer erwischen, die die gebotenen 30 km/h überschreiten – aber ist damit die Sicherheit der Kinder auf Dauer verbessert?

Unser Ansinnen ist es vielmehr, sowohl für die Sicherheit der Kinder zu sorgen als auch die Autofahrer rechtzeitig auf die Gefahrensituation hinzuweisen. Bereits 10 Meter nach dem Ortseingangsschild ein 30er-Schild aufzustellen, ohne den Grund dafür zu nennen, halten wir auch nicht für in Ordnung. Dort hätte auch rechtzeitig vor der Geschwindigkeitsreduzierung ein Schild „Achtung Kinder“ aufgestellt werden müssen (wie es ja auch kurz vor der Grundschule steht). Gut wäre es aus unserer Sicht gewesen, bereits Anfang des Jahres die Öffentlichkeit durch einen Zeitungsbericht auf die geänderte Beschilderung und den neuen Gefahrenpunkt hinzuweisen.

Im übrigen gab es auch, bevor die Schilder versetzt wurden, eine sukzessive Reduzierung der Geschwindigkeit. Bis Ende letzten Jahres gab es aus Richtung Ledde auf der Leedener Straße zunächst 2 x 70er-Schilder, dann etwa in Höhe der Kreuzung Lotter Straße ein 50er Schild, ca. 100 Meter weiter das Ortseingangsschild und weitere 100 Meter weiter vor der Schule das 30er Schild mit dem Warnschild „Achtung Kinder“.

Mit einem solchen abgestuften Geschwindigkeitstrichter werden die Autofahrer vernünftig auf die Gefahrensituation aufmerksam gemacht – und dann kann keiner sagen, dass er überrascht worden ist.

Wenn so eine Geschwindigkeitsregelung seit zig Jahren besteht, gewöhnt man sich als ortskundiger Autofahrer sicher auch daran. Und wenn es dann eine Änderung gibt, nimmt man die vielleicht nicht sofort wahr. Das sollte nicht sein, passiert aber leider häufig.

Und deshalb hatten wir vorgeschlagen – in welcher Form auch immer – die Änderungen auch öffentlich bekannt zu machen….. Quelle: IG Leeden, Gerhard Wellemeyer


Verkehrssituation auf der Leedener Straße – Mit Vollbremsung in die 30er-Zone

Tecklenburg-Leeden –
Die Situation auf der Leedener Straße beschäftigt die Bürger. Es geht um zu schnelle Autofahrer und die Beschilderung.
Von Ruth Jacobus

Gut gemeint, aber nicht unbedingt gut gemacht: Die Situation am Ortseingang von Leeden ist, aus Richtung Ledde kommend, für Autofahrer unübersichtlich. Und wird dadurch für die Kinder der neuen Tagesstätte „Pusteblume“ nicht ungefährlicher. Gerhard Wellemeyer , Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leeden, ist jedenfalls mit der Lösung dort nicht zufrieden.

Kontrollen hatten Ende Januar ergeben, dass fast jeder vierte Autofahrer zu schnell unterwegs war. An drei Tagen wurde gemessen und es hat insgesamt 703 Verstöße gegeben. Von den Verkehrssündern waren in dem Bereich 177 mit einer Geschwindigkeit von 54 bis 79 Stundenkilometern unterwegs. 22 von ihnen erwartet jetzt ein vierwöchiges Fahrverbot, weil sie mit 64 Stundenkilometern oder schneller gemessen wurden, teilte die Polizei mit.

Doch warum waren so viele zu schnell? Wer mit den erlaubten 70 Stundenkilometern nach Leeden fährt und beim Ortseingangsschild auf Tempo 50 herunterbremst, muss danach fast eine Vollbremsung hinlegen, weil nur zehn Meter weiter das Tempo auf 30 Stundenkilometer beschränkt ist. Einen „Geschwindigkeitstrichter“, der dem Autofahrer rechtzeitig vor dem Ortseingangsschild nur Tempo 50 als Höchstgeschwindigkeit erlaubt, gibt es nicht. So kann es nicht verwundern, dass zu spät abgebremst wird. Wellemeyer möchte rechtlich prüfen lassen, ob ein Trichter, durch den das Tempo frühzeitig reduziert werden muss, nicht möglich ist. Außerdem wäre seiner Ansicht nach ein Hinweisschild sinnvoll, das die Autofahrer auf die Änderung aufmerksam mache. So, wie sie ist, hält er „die Beschilderung nicht für optimal“.

„ Die Beschilderung ist nicht optimal. “ IG-Vorsitzender Gerhard Wellemeyer

Es sei keine Frage, dass die geblitzten Fahrer die vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht beachtet hätten, „aber sie sind auch nicht optimal auf diese neue gefährliche Situation am Kindergarten Pusteblume hingewiesen worden“, hält Wellemeyer fest.

Auch wer Leeden in Richtung Ledde verlässt, ist oft zu schnell. Wellemeyer sieht dafür zwei Gründe: Wer aus der Rosenstraße auf die Leedener Straße abbiegt, konzentriere sich darauf, ob von links Verkehr komme. Dabei werde das rechts stehende Tempo-30-Schild, das zudem halb verdeckt wird vom Hinweis auf das Regenbogen-Camp, wohl übersehen. „Nach Passieren der Fußgängerampel gehen die Autofahrer dann eigentlich davon aus, dass der Haupt-Gefahrenpunkt vorbei ist. An der Stelle, wo jetzt das von den Kindergarten-Eltern selbst erstellte Schild „Vorsicht Kinder“ steht, stand bis Ende vergangenen Jahres das 50er-Schild. Viele Autofahrer haben das sicher noch in Erinnerung und beschleunigen – aber dann kommt ja noch etwa 200 Meter weiter der neue Kindergarten (und zwischendurch die Radarkontrolle)“, schildert Wellemeyer

Mitte Dezember habe es einen Ortstermin gegeben mit einem Vertreter des zuständigen Kreises Steinfurt. Da haben die neuen Schilder am Ortseingang allerdings noch nicht gestanden.

Wellemeyer hofft nun auf Unterstützung der Ratsfraktionen, die er über die Situation informiert hat. Die SPD hat bereits beantragt, dass der Rat über sämtliche Ergebnisse der Verkehrsschau unterrichtet wird. Die nächste Sitzung findet am Dienstag, 16. Februar, um 17 Uhr im Kulturhaus statt.

Quelle: Westfälische Nachrichten