Prof. Dr. Rainer Schwarz beim Leedener Altherren-Club
Tecklenburg-Leeden.
Beim letzten Treffen des Leedener Altherren-Clubs hielt Pfarrer Björn Thiel die Andacht und die Geburtstagskinder ihr Ständchen. Nach dem traditionellen Weggeessen begrüßte Wilfried Brönstrup im voll besetzten Stiftshof mit Gästen den Geschäftsführer des Flughafens Münster/Osnabrück Prof. Dr. Rainer Schwarz, der mit ganz aktueller Beamer-Präsentation das Referat „Vor und hinter den Kulissen des Flughafens FMO“ hielt.
Brönstrup hatte eingangs darauf hingewiesen, dass der Flughafen für Leeden/Tecklenburg in nur geringer Entfernung für Wirtschaft und Tourismus liegt, andererseits aber keine Lärmbelästigung für den Ort verursacht, also für die Stadt optimal liegt. Prof. Schwarz sei mit seinen Erfahrungen von Berlin und Rostock sehr gut in der Branche vernetzt und habe seit 2017 schon gute Erfolge für den FMO vorzuweisen.
Prof. Dr. Schwarz wies eingangs darauf hin, dass nachlassende Passagierzahlen seit 2010 natürlich auch höhere Verluste für den Flughafen bedeuteten. Seit 2017 konnte er ein Plus an Passagieren von 23,3 % nachweisen. Der Aufwärtstrend wurde nach Überschreiten der Millionengrenze durch die Insolvenz der Berliner Fluggesellschaft „Germania“ Anfang 2019 um 26 % erheblich vermindert. Durch seine guten Kontakte mit neuen Linien für 2019 wird trotzdem mit knapp 1 Mio Kunden gerechnet. Dies hat Schwarz durch Aufstockung zusätzlicher Verbindungen nach München, Griechenland, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa erreicht.
Insgesamt können vom FMO 250 Ziele in aller Welt erreicht werden. Auffallend die Aussage, dass die Buchungen für Antalya (Türkei) z.Zt. höher liegen als nach Mallorca. Die Corendon Airlines (niederländisch-türkisch) hat dazu beigetragen. Auch Laudamotion, SunExpress, Eurowings und Bulgarian Air Charter erhöhen die Frequenzen.
Ab November 2019 fliegt Lauda 4 X wöchentlich nach Wien. Auch Kopenhagen wird ab jetzt angeflogen. Schwarz achtet darauf, dass die Abflug- und Rückflugzeiten sich den Geschäftsbelangen der Wirtschaft anpassen, zu denen er mit seinem Team engen Kontakt pflegt. Für jede neue Linie wird vorher eine Prognose erstellt. Das aktuell neue Direktziel (November) Berlin für 99,oo Euro wird sicher mancher nutzen, da man schneller als z.B. mit der Bahn Berlin erreicht. Auch WLAN pp. sind nutzbar.
Hierbei entwickelte sich eine lebhafte aktuelle Diskussion über die CO 2 Emissionen für Inlandsflüge. Hier überraschte Prof. Schwarz mit der Aussage, dass die deutschen Flughäfen sich verpflichtet haben, bis 2030 die CO 2 Emissionen um 50 % und bis 2050 auf Netto-Null runterzufahren. Die Club-Mitglieder zeigten sich überrascht. Der FMO habe seine eigenen Emissionen seit 2010 um 90 % reduziert. Auch habe sich der FMO verpflichtet, ab 2020 nur noch Strom aus regenerativen Quellen zu beziehen.
Schwarz führte aus, dass vom FMO bedeutende Impulse für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in der hiesigen Region ausgehen. Insgesamt seien 1300 Arbeitsplätze am Standort und weitere 1600 indirekte Arbeitsplätze festzustellen. 69 Betriebe am Standort schaffen eine Wertschöpfung von 77 Mio Euro p.a., die indirekte Wertschöpfung 107 Mio Euro p.a. An Steuern werden 32,5 Mio aufgebracht, was allen Körperschaften und damit den Menschen in der Region zugute kommt.
Sein Wirtschaftskonzept -auch bei 35 Mio neuen Krediten in den nächsten Jahren für reine Sanierung im Betrieb- zielt auf ein Betriebsergebnis von 0,oo Euro in 2 Jahren ab. Eine Fülle von Fragen folgte: Besteuerung Flugbenzin (internationale Regelung), Verwendung von Batterien (zu schwer) , Lande- und Sicherheitsgebühren (letztere gehen mit 8,19 Mio direkt an den Bund) usw. Auch zum Umfeld zeigte Prof. Schwarz die Vorteile der angesiedelten Betriebe zur Nähe des Flughafens auf.
Wilfried Brönstrup dankte Prof. Schwarz für den höchst aktuellen und verständlichen Vortrag und das deutlich gewordene starke Engagement letztlich zum Wohle der Menschen im hiesigen Raum. Die Hauptgesellschafter Städte Osnabrück/Münster und Kreis Steinfurt u.a. seien gut beraten, die von Prof. Schwarz und seinem Team erarbeiteten Pläne zu unterstützen.
Durch kräftigen langen Applaus für den Vortrag wurde Prof. Schwarz von den Club-Mitgliedern gedankt und verabschiedet.
Quelle: Wilfried Brönstrup