Bremse für den Töpferofen

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Leeden

Über 600 Jahre ist der historische Töpferofen, der im LWL-Museum Ziegelei Lage auf seinen Transport in die alte Heimat wartet. Doch vorher sind noch einige Fragen zu klären.

Bernd Pieper, Bauamtsleiter der Stadt Tecklenburg, muss erst mal bremsen. Für die geplante Überführung des historischen Töpferofens aus Leeden, der gegenwärtig im LWL-Museum Ziegelei Lage ausgestellt wird, müssten noch Standortfragen geklärt werden, sagte er in der Ratssitzung am Dienstag.

Der geplante Standort vor der Leedener Stiftskirche liege im Denkmalbereich. Da müsse in jedem Fall der Landschaftsverband als Denkmalbehörde mitsprechen: „Jetzt hilft es wenig, wenn die Stadt das Vorhaben unterstützt, aber der Standort dann nicht möglich ist. “

Hohe Summen für schweren Ofen
Die FDP-Fraktion hatte im Rat den Antrag gestellt, dass die Stadt Tecklenburg die Umsetzung dees 600 Jahre alten Töpferofens mit maximal 20 000 Euro unterstützt. Insgesamt rechnete der Leedener Heimatverein mit Kosten von 100 000 Euro. 90 Prozent davon könnten durch Mittel für den Denkmalschutz vom Land aufgebracht werden. Bliebe immer noch ein Eigenanteil, für den bereits eine Spendenaktion läuft.

Der Ofen gilt als der am besten erhaltene spätmittelalterliche Töpferofen in Nordeuropa. Er ist acht Tonnen schwer. Nach seinem Fund im Jahr 1977 wurde er zunächst ins Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster gebracht. Dort gab es dann eine Sonderausstellung „Die Töpferei im Habichtswald“. Dazu gehörten auch Kannen, Schüsseln und Pfannen, weitere Gebrauchsgegenstände und Spielzeug aus Keramik. Nach der Ausstellung verschwand der Ofen in der Versenkung, genauer gesagt in einem Archiv in Dortmund, bevor er 2005 ins LWL-Museum für Ziegelei kam.

Der FDP-Antrag wird nun erst einmal in den Bauausschuss verwiesen. Dort sollen dann auch die exakten Kosten vorliegen.„ Insbesondere auch die Folgekosten“, erklärte Bürgermeister Stefan Streit.

Quelle: WN