Bürgerspaziergänge in Leeden und Ledde – Lange Wunschlisten

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Tecklenburg-Leeden/Ledde –
Was fehlt in den Ortsteilen? Wo besteht dringender Handlungsbedarf? Und was muss besser werden? In den Ortsteilen Leeden und Ledde haben am Montag jeweils 30 bis 40 Bürger zusammen mit Vertretern der jeweiligen Interessengemeinschaft und Bürgermeister Stefan Streit einen Streifzug durch Straßen und über Plätze unternommen, um Antworten zu finden auf diese Fragen.
Von Katja Niemeyer

Bei diesen sogenannten Bürgerspaziergängen wurden sie begleitet von Tilmann Insinger vom Büro Frauns, das Kommunen dabei unterstützt, Stadtentwicklungskonzepte zu entwickeln. Herausgekommen sind lange Listen mit Projektideen, die in den folgenden Monaten auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden und an denen gegebenenfalls weiter gearbeitet wird. Geplant ist, die Ideen in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) einfließen zu lassen, das für Tecklenburg in den kommenden Jahren fortgeschrieben werden soll.

Ganz oben auf der Leedener Liste steht die Verkehrsberuhigung der Rosenstraße. Der IG-Vorsitzende Gerhard Wellemeyer regte eine Rechts-vor-Links-Regelung oder Tempo-30-Zone an, zeigte sich zugleich aber offen für weitere Lösungen. Laut Streit stehen die Chancen gut, dass für die Rosenstraße ein Konzept entwickelt wird, das Autofahrer dazu zwingt, langsamer zu fahren. „Als Baulastträger der Straße ist die Stadt Entscheidungsträger“, stellte der Bürgermeister fest.

Auch bei dem Wunsch der IG nach einer Toilettenanlage neben der Remise gab sich der Bürgermeister optimistisch. Ebenso wie bei dem bereits angestoßenen Plan zur Einführung eines sogenannten Feierabend-Wochenmarktes. Auch der Vorschlag nach Einrichtung eines Jugendtreffs in dem Gebäude, in dem bislang noch der evangelische Kindergarten „Pusteblume“ untergebracht ist, stieß bei dem Bürgermeister auf offene Ohren. Weil die evangelische Kirchengemeinde, wie Streit bei dem Bürgerspaziergang berichtete, auf dem Areal den Bau eines neuen Kindergartens plant, steht das Haus der „Pusteblume“ in absehbarer Zeit leer. Dieses, ergänzte der Bürgermeister, sei im Übrigen Eigentum der Stadt, so dass diese auch darüber entscheiden könne, darin einen Jugendtreff unterzubringen.

Bei der Anregung, Radwege unter anderem nach Ledde und Loose zu bauen, empfahl der Bürgermeister, einen Bürgerradwegeverein zu gründen. Denn im Fall eines solchen ehrenamtlichen Engagements könne die Stadt verschiedene Fördertöpfe anzapfen.

Auf der Leedener Liste landeten darüber hinaus die Erweiterung der Kneipp-Anlage um
zwei oder drei Geräte, freies WLAN, eine Parcours-Anlage auf dem Spielplatz an der Elbinger Straße (alternativ neben der Teutoburger Wald-Schule) und die Erneuerung der Rasenkantensteine auf dem Dorfplatz.

Auch in Ledde wurden die Bürger im Rahmen eines Bürgerspaziergangs in die Pläne für
eine Ortsteilentwicklung einbezogen. Diskutiert wurde ein neuer Standort für das Feuerwehrgerätehaus. Angeregt wurde ferner der Bau eines Backhauses. Dort könne eine neue, lebendige Mitte entstehen. Insbesondere Jugendliche sollten dabei eingebunden werden, hieß es. Auch an ein Motto wurde gedacht: „Vom Korn zum Brot“. So würde Ledde zum „Dorf des Brotes“ werden.

Doch damit nicht genug. In Hinblick auf das neue Seniorenwohnheim forderten Anwohner, vor dem Netto-Markt einen Zebrastreifen anzulegen. Auch sollen möglichst ein neues Biotop sowie eine Gehstrecke abseits der Straße entstehen, auf der etwa Senioren bequem mit einem Rollator unterwegs sein könnten. Auch der Wunsch nach Bepflanzung des Lärmschutzwalls wurde laut, zumindest in dem Bereich, der sich im Besitz der Stadt
befindet.

Auch an die Ledder Jugend wurde gedacht: So sollten im Generationenpark weitere Geräte wie ein Bodentrampolin aufgestellt werden.

Insinger verwies abschließend bei beiden Bürgerspaziergängen darauf, dass in einem nächsten Schritt sogenannte Planungswerkstätten eingerichtet werden. „Man muss Prioritäten setzen“, betonte der Mitarbeiter des Stadtentwicklungsbüros aus Münster.

Quelle: Westfälische Nachrichten

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