Grundsteinlegung für die Seniorenwohnanlage in Leeden

Ein Fundament für die Zukunft
Tecklenburg-Leeden

Es ist eine bedeutende Stelle, an der nun der Grundstein liegt für die neue Seniorenwohnanlage an der Elbinger Straße. Denn dort wird später die Kapelle eingerichtet, die allen Leedenern offenstehen soll. Entsprechend bedeutsam sollte natürlich auch sein, was unter dem Zement versenkt wird. Und das war nicht nur eine Zeitkapsel, sondern auch Überraschendes.


Zahlreiche Gäste kamen zur Grundsteinlegung, bei der Pfarrer Peter Kossen um Gottes Segen bat.
Gunnar Sander von der Sander Pflege, die die Anlage errichtet und betreiben wird, wirkte am Freitagvormittag mehr als zufrieden, als er zahlreiche Gäste auf der erst am Donnerstag gegossenen Bodenplatte begrüßte. Nach dem ersten Spatenstich im Oktober habe der Regen so richtig zugeschlagen. Die Bagger seien stecken geblieben. Doch nun sei man gut vorangekommen. Das Fundament ist gelegt. Dafür dankte er auch den beteiligten Unternehmen. „Viele Köpfe tragen dazu bei, dass es gelingt.“

Dass der Bedarf an Pflegeplätzen für Senioren immer weiter steigt, belegte er an Hand von Zahlen. So habe es in Deutschland vor 20 Jahren rund zwei Millionen Pflegebedürftige gegeben, mittlerweile seien es fünf Millionen und man gehe auf die Zahl von sieben Millionen zu. Doch eine Seniorenwohnanlage dient nicht nur der Pflege. Es gehe auch darum, der Vereinsamung vorzubeugen. „Es gibt viele, die allein zu Hause sitzen.“

Teil der Gemeinde
Das Haus Hedwig lebe davon, ein Teil der Gemeinde zu werden, führte Sander weiter aus. Die Kapelle und der Gruppenraum, die von allen genutzt werden könne, würden dazu beitragen.

Dass die Menschen in Leeden nun eine Heimat hätten bis an ihr Lebensende, betonte Pfarrer Peter Kossen von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen. Er sei voller Hoffnung auf eine Zukunft des Ortes, an dem künftig nicht nur ältere Menschen leben, sondern auch jüngere mit ihnen zusammenkommen.

Messbücher, Zeitkapsel, ine Leeden-CD, Geldmünzen und eine aktuelle Tagesordnung wurden bei der Grundsteinlegung versenkt.
Zur Grundsteinlegung steuerte die Gemeinde alte Messbücher bei, die ebenso versenkt wurden wie eine Zeitkapsel mit Bauplänen, eine aktuelle WN-Ausgabe, Pfennig-Münzen aus dem Jahr 1961, in dem die Kirche St. Hedwig geweiht worden war, und eine CD mit einem Film über Leeden. Der nun gut gefüllte Grundstein liegt genau dort, wo künftig eine Treppenstufe in die neue Kapelle führt.

Nachhaltig für den Ort
Es entsteht etwas Nachhaltiges für die Ortsentwicklung, freute sich Bürgermeister Stefan Streit. Die Nachbarschaft habe die Planung unterstützt und es seien gute Pflöcke gesetzt worden, auch für die städtische Infrastruktur. Auch Gerhard Wellemeyer, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Leeden, zeigte sich sehr angetan von der Entwicklung. „Wir haben viele Jahre darauf gewartet“, erinnerte er daran, wie lange es von dem Wunsch bis zur Umsetzung gedauert hat. Er sei froh, dass Senioren dank der Wohnanlage weiterhin in Leeden bleiben könnten.


Es fühlt sich immer noch schwer an, von guten Zeiten Abschied zu nehmen, aber man muss in die Zukunft schauen.

“ Andreas Finke
Bewegende Worte in Gedichtform fand Andreas Finke, seit Jahrzehnten eng verbunden mit der ehemaligen Kirche St. Hedwig. Sein Vater hatte damals für das Grundstück gesorgt, auf dem das Gebäude dann entstanden ist. Viele Schweißtropfen seien geflossen beim Bau, erinnerte er sich. Dass St, Hedwig abgerissen worden ist und nun an gleicher Stelle eine Seniorenwohnanlage entsteht, sieht er mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Es fühlt sich immer noch schwer an, von guten Zeiten Abschied zu nehmen, aber man muss in die Zukunft schauen.“

Wie gesellig es später einmal zugehen kann in der Anlage, zeigte die gut gelaunte Runde, die auf dem Fundament bei kalten Getränken und heißer Suppe noch länger verweilte. Und sich sicherlich schon freut auf die nächsten Gelegenheiten, um dort beisammen – dann aber mit einem Dach über dem Kopf.