Neujahrsempfang Vorfreude auf den Wochenmarkt

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Tecklenburg-Leeden – 
Viel Geld hatte Gerhard Wellemeyer zu verteilen. Beim Neujahrsempfang der Interessengemeinschaft Leeden (IGL) übergab er am Sonntag Spenden an unterschiedliche Vereine. Der Vorsitzende blickte auf 2017 zurück und voraus auf Aktivitäten im neuen Jahr. Er hatte zahlreiche Zuhörer, die nach dem Gottesdienst ins Stiftshaus gekommen waren.
Von Ruth Jacobus

Traditionell ist auch der Bürgermeister bei diesem Anlass zu Gast, um über Aktuelles aus den Ortsteilen zu berichten. Stefan Streit begann mit dem, was ihm derzeit besonders wichtig ist: Die Unterbringung von Flüchtlingen. „Wie wir mit den neuen Bewohnern umgehen, liegt mir am Herzen.“ Dass rund 80 zusätzlich ankommen würden, sei Realität. „Wir müssen und können damit umgehen“, rief Streit zu Solidarität auf. Es gebe für drei Jahre eine Wohnsitzauflage, aber er hoffe, dass diese Menschen auch danach eine Perspektive vor Ort hätten. Aktuell leben 178 Flüchtlinge in den vier Ortsteilen.

Bei den für Leeden wichtigen Themen ging der Bürgermeister unter anderem auf den Glasfaserausbau in den Außenbereichen ein. Allein für Tecklenburg gebe es vom Bund Zuschüsse in Höhe von acht Millionen Euro. Das Geld lässt allerdings auf sich warten. Da es derzeit nur eine geschäftsführende Bundesregierung gibt, werden die Mittel noch nicht ausgezahlt, teilte Gerhard Wellemeyer mit. Streit geht aber davon aus, dass das Netz im nächsten Jahr ausgebaut wird.

Streit kündigte außerdem an, dass mit dem Abriss des Hotels „Burggraf“ im Oktober begonnen werden soll und der Neubau im November startet. „30 Millionen Euro werden investiert“, nannte er eine beeindruckende Zahl. Die Stadt wird drei bis vier Millionen Euro in die Sanierung und den Ausbau des Kulturhauses stecken.

Zur Entwicklung der Wohnflächen teilte der Bürgermeister mit, dass in allen vier Ortsteilen ausreichend zur Verfügung gestellt werde. „Ich bin stolz auf die Interessengemeinschaften, auf die Ortsteile – und auf die Haushaltslage“, schloss Stefan Streit seine Ausführungen.
Zuvor hatte Gerhard Wellemeyer auf den Zusammenhalt innerhalb der IG hingewiesen. Wenn der so bleibe wie im vergangenen Jahr, dann „werden wir Erfolg haben und das Stiftsdorf weiter nach vorne bringen“. Als Beispiel für die positive Entwicklung nannte er den „Lebensmittelpunkt“ der Ledder Werkstätten und rief die Leedener dazu auf, dieses Einkaufsangebot zu nutzen, um es zu erhalten.

Das Leader-Projekt „Wochenmärkte“ nimmt Fahrt auf. Mitte nächster Woche soll der Genehmigungsbescheid kommen. Danach sollen die Bürger befragt werden, welches Angebot sie sich wünschen, und Marktbeschicker werden angesprochen. Dabei wolle man die örtlichen Anbieter mit einbeziehen, kündigte Wellemeyer an.
Zum Thema „Schnelles Internet“ verwies der IGL-Vorsitzende stolz darauf, dass Leeden mit weit über 90 Prozent landesweit die höchste Anschlussquote habe. Aber: „In den Außenbereichen warten noch Haushalte.“

Wellemeyer hatte zum Neujahrsempfang nicht nur Informationen, sondern auch Geldgeschenke mitgebracht. 250 Euro gab es für die Gruppe „Junges Gemüse“, in der sich rund 30 Kinder ab dem Grundschulalter treffen. Über 400 Euro dürfen sich Kirchen- und Posaunenchor freuen. 150 Euro überreichte Wellemeyer an Wilfried Brönstrup, den Vorsitzenden des Musikvereins „Einhorn“.

Als Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde verzichtete Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff auf eine Ansprache. „Ich habe schon genug geredet“, meinte sie mit Verweis auf den vorherigen Gottesdienst. Sie übergab das Wort an ihren katholischen Amtskollegen Peter Kossen. Dieser griff den Solidaritätsgedanken auf. Solidarität gelinge da, wo die Menschen auf kleiner Ebene beginnen würden – in Familie, Nachbarschaft und darüber hinaus.


Quelle: Westfälische Nachrichten, Frau Jacobus