Mit Musik, Gesang und großem Abstand
Tecklenburg-Leeden –
Statt draußen an der Remise fand die Sommerkirche jetzt in der Stiftskirche statt. Das Wetter war schuld daran. Von Dietlind Ellerich
Es ist nicht nur kein Sommer für Groß-, sondern angesichts immer wieder drohender Regenschauer auch keiner für Freiluftveranstaltungen. Da das Team um Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff und Pastoralreferentin Caroline Witte befürchtet hatte, dass das Wetter nicht mitspielen würde, feierten die Gläubigen die Ökumenische Sommerkirche der evangelischen Kirchengemeinde und der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen unter dem Motto „Alles wird gut“ am Sonntag in der Stiftskirche statt, wie ursprünglich geplant, draußen an der Remise am Stiftshof.
„Wir hatten uns so aufs Singen gefreut“, machte Ulrike Wortmann-Rotthoff deutlich, was Christen in der Gemeinschaft aktuell am meisten vermissen. Die Gemeinde in der Kirche ließ es sich indes nicht nehmen, mit dem gebotenen Abstand und den Schutzmasken vor Mündern und Nasen dennoch die Lieder anzustimmen, die das Team ausgesucht hatte. „ Jeder hat etwas, mit dem er zum Guten, zum großen Ganzen beitragen kann. “ Caroline Witte Auch die fünf Musiker der Kirchenband „Stückwerk“, die den Gottesdienst begleiteten, achteten darauf, „sich nicht in die Quere zu kommen“.
Um die Ansteckungsgefahr durch Aerosole auszuschließen, blies die Querflötistin ihr Instrument hinten im Chorraum vor der geöffneten Tür, der Saxofonist spielte gegenüber gegen die Wand, während sich Gitarren- und Klavierspieler mittig gesetzt hatten.
„Somewhere over the rainbow“, den musikalischen Auftakt, griff Pastorin Wortmann-Rotthoff auf, um über Sonne und Regenschauer zu reflektieren, bevor sich die beiden Theologinnen im ökumenischen Dialog dem Motto des Gottesdienstes widmeten. „Alles wird gut“, da gehöre schon Gottvertrauen zu, sagte Ulrike Wortmann-Rott-hoff mit Blick auf das Glaubensbekenntnis nach Dietrich Bonhoeffer.
Um Mut ging es auch im Brief des Paulus an die Römer, aus dem Pastoralreferentin Witte las. Egal ob es um den Holocaust, „eine menschengemachte Katastrophe“, oder die aktuelle Krise gehe, Gott könne helfen, „wenn wir vertrauen“, stellten die beiden Frauen fest. Jeder habe etwas, mit dem er zum Guten, zum großen Ganzen beitragen könne, führte Caroline Witte aus. Sie lud die Gläubigen ein, ihre Begabung und Berufung auf eine Karte zu schreiben und als Erinnerung an den Gottesdienst im Rahmen der Reihe „Ökumenische Sommerkirche“ mit nach Hause zu nehmen.
Die Bitte um eine Ausgangskollekte zugunsten des Vereins „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ war den Theologinnen eine Herzensangelegenheit. Der Lengericher Verein unterstütze die Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa bei der Durchsetzung ihrer Rechte, damit ihre Integration und Teilhabe gelinge, erklärten sie und kündigten an, die gesammelte Summe aufzustocken. So wurden aus 350 schließlich 500 Euro für den Verein.
Quelle: Westfälische Nachrichten