Die Nachhaltigkeit soll in Tecklenburg ganz gezielt in den Blick genommen werden. In der jüngsten Sitzung des Nachhaltigkeitsbeitrates sind zu verschiedenen Themefeldern, wie Wohnen, soziale Gerechtigkeit oder Kultur Leitlininen ertwickelt worden.
Die Mitglieder des Nachhaltigkeitsbeirates der Stadt trafen sich jetzt zu ihrer zweiten Sitzung im Kulturhaus, um Leitlinien und Strategien für unterschiedliche Handlungsschwerpunkte zu erarbeiten. Foto: Marion Fenner
Nachhaltigkeit hat sich Tecklenburg auf die Fahnen geschrieben. Die Festspielstadt ist eine von zehn Kommunen im Land Nordrhein-Westfalen, die Fördergelder für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie erhält. Die Bürgerinnen und Bürger sollen auf diesem Weg mitgenommen werden. Im Kulturhaus fand jetzt die zweite Sitzung des Nachhaltigkeitsbeirats, der von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW begleitet und unterstützt wird, statt. Dabei sollten Ideen und Anregungen entwickelt werden, zu den Themenfeldern, die bei der ersten Sitzung als besonders wichtig erachtet worden sind.
Zuzug von Flüchtlingen
„Der Klimawandel, multiple Krisen, der Zuzug von Flüchtlingen und nicht zuletzt die Kriege sind Herausforderungen, denen sich auch Tecklenburg stellen muss“, sagte Bürgermeister Stefan Streit. „Wir brauchen eine ortsnahe Strategie.“ Dazu gehörten Photovoltaikanlagen auf Dächern von öffentlichen Gebäuden und an den Autobahnen 1 und 30 ebenso wie an Wirtschafts- und Wasserwegen. „Wir müssen die Transformation vorantreiben,“ betonte Streit. Auch die Stadtentwicklung müsse in den Blick genommen werden. „Das ist unser graues Gold.“ Dazu gehöre unter anderem die jetzt beginnende nachhaltige Sanierung des Kulturhauses. Die Beiratssitzung war übrigens die letzte Veranstaltung, die in den Räumen vor den Umbauarbeiten stattfand.
Streit erwähnte außerdem die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs und forderte auch, den Streckenausbau auf der Schiene zu unterstützen. „Das ist ein Zukunftsmodell.“ Festspielbesucher sollten die Möglichkeit erhalten, mit dem Kauf einer Eintrittskarte öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise zu nutzen. Bildung ist ebenfalls ein Aspekt, der in die Nachhaltigkeitsstrategie fällt. Dazu, so der Bürgermeister weiter, gehöre es auch, die Dorfgemeinschaftshäuser als außerschulische Lernorte einzubeziehen.
Interkommunale Zusammenarbeit
Aus Sicht des Stadtmarketings sei es zudem wünschenswert, kulturelle Angebote besser zu vernetzen, erklärte Streit. Dazu gehöre es, Tecklenburg als sogenannte Smart City auszubauen. Alle diese Ziele müsste auch unter dem Aspekt der interkommunalen Zusammenarbeit gesehen werden, erklärt der Verwaltungschef. In einem internen Workshop hatten die Verwaltungsmitarbeiter ebenfalls Ideen für eine langfristige Nachhaltigkeitsstrategie gesammelt, die in das Ergebnis mit einfließen sollen.
In der ersten Sitzung hatten die Beiratsmitglieder folgende Handlungsfelder ausgewählt, die sie für Tecklenburg als besonders wichtig erachten: „Lebenslanges Lernen und Kultur“, „Soziale Gerechtigkeit und eine zukunftsfähige Gesellschaft“, „Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung“, „Klimaschutz und Energie“ sowie „Wohnen und nachhaltige Quartiere“. „Zu diesen Schwerpunkten sind in einem Workshop Leitlinien und Strategien erarbeitet worden“, erklärt Vera Nieratschker. Die Ergebnisse werden jetzt schriftlich zusammengefasst und in der nächsten Beiratssitzung am 16. Mai von 16 bis 19 Uhr in Gaststätte Franz in Tecklenburg-Brochterbeck vorgestellt.
Quelle: WN