26 Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Leeden machten zusammen mit 6 Reiseteilnehmern aus Ibbenbüren in der Zeit vom 05. – 09.06.2023 mit dem DEPB Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk NRW aus Tecklenburg eine sehr interessante Studienreise nach Leipzig.
„Nach der Ankunft im zentral gelegenen Seaside Parkhotel gab der Seminarleiter Dr. Ulf Kemper vom DEPB zunächst einen Überblick zu den historischen, politischen und ökonomischen Strukturen Sachsens‘, berichtet der IGL-Vorsitzende Gerhard Wellemeyer. Ferner wurde der nahegelegene Leipziger Hauptbahnhof besichtigt – das imposante Gebäude mit gut 83.000 qm Nutzfläche und 23 Bahnsteiggleisen es ist der größte Kopfbahnhof Europas, den täglich ca. 120.000 Fahrgäste nutzen.
Am Dienstag gab es sowohl zu Fuß als auch per Bus eine Führung durch die Innenstadt Leipzigs, bei der u.a. die Mädler-Passage, die Thomas-Kirche, in der Johann Sebastian Bach über viele Jahre als Kantor wirkte, und auch die Nikolai-Kirche besichtigt wurden. Die Nikolai-Kirche ist die größte und älteste Kirche Leipzigs und war im Herbst 1989 Ausgangspunkt für die friedliche Revolution in der DDR mit dem anschließenden Mauerfall und der Wiedervereinigung.
Am Nachmittag stand als Beispiel für die Industrie und beschäftigungspolitische Leuchttürme in Sachsen die Besichtigung des BWM-Werkes in Leipzig an.
Der Abend schloss mit einem gemeinsamen Essen in „Auerbachs Keller“ – die sicherlich bekannteste Gaststätte Leipzigs, die seinerzeit schon von Goethe besucht wurde und der mit der Szene „Auerbachs Keller“ im Faust seinem Studentenlokal und der Stadt Leipzig ein literarisches Denkmal gesetzt hat.
Sehr eindrucksvoll war am Mittwoch sicherlich die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ im Museum in der Runden Ecke, dem früheren Sitz der Bezirksverwaltung des MfS und dort insbesondere die persönlichen emotionalen Berichte von Zeitzeugen der „Friedlichen Revolution in Leipzig“ im Herbst 1989. Es schloss sich an eine Führung durch das Zeitgeschichtliche Forum an, das die Geschichte der deutschen Teilung, des Alltagslebens in der kommunistischen Diktatur der DDR und des Wiedervereinigungsprozesses sowie die Herausforderungen, denen sich das wiedervereinigte Deutschland im 21. Jahrhundert stellt, thematisiert.
„Ein besonderer Hör-Genuss war abends sicher das exklusive Klavierkonzert durch Konstanze Hollitzer und Christian Hornef im Musiksalon des Mendelssohn-Hauses“, so Wellemeyer.
Weitere Besichtigungen bzw. Bustouren führten am Donnerstag zum Völkerschlachtdenkmal, das an die Befreiungskriege gegen Napolen in 1813 erinnert sowie in das Leipziger Neuseenland. Die ehemals vom Braunkohleabbau geprägte Landschaft im Umland von Leipzig hat sich seit der Stillegung der Tagebaue in den 1990er Jahren in eine moderne Wassersportregion verwandelt. Die neu entstandenen Seen in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen bilden heute gemeinsam mit den Fließgewässern der Stadt Leipzig das Leipziger Neuseenland.
Auf der Rückfahrt am Freitag bestand schließlich noch die Möglichkeit der Teilnahme an einer Werksführung in der Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei in Freyburg.
Am Ende der Tour waren sich alle Teilnehmer einige: Das war eine sehr schöne, informative Reise mit dem DEPB, an die man sich gerne erinnern wird. Gerhard Wellemeyer dankte Dr. Ulf Kemper für die gute Organisation und sachkundige Begleitung dieser Studienreise, die sicher Appetit auf mehr gemacht hat.
Quelle: WN, Björn Igelbrink