„Kinder sind unsere Zukunft. Für sie müssen wir alles tun.“ – Diesen Worten des Marktmeisters Heinz Saatkamp schlossen sich am Dienstag viele Besucher des Feierabendmarktes an. Der Freundeskreis des evangelischen Kindergartens Pusteblume und der Elternbeirat hatten zur Teilnahme eingeladen sich unter dem Motto „Popcorn & Protest“ auch für die unicef-Aktion „Kinder haben Rechte“ zu engagieren.
Die Kinder selbst nutzten rund um die Remise ihr demokratisches Demonstrationsrecht ausdrucksstark mit Plakaten, Streikwesten, Trillerpfeifen und Masken. Der Elternbeirat und der Freundeskreis der Einrichtung möchten mit dieser Protestaktion insbesondere auf die Missstände in der Kinderbetreuung aufmerksam machen.
„Wir laden ein sich in unsere Unterschriftenlisten einzutragen“, teilen Katharina Hinkel und Anne Hitzmann als Mitinitiatorinnen mit. Sie fordern beispielsweise die Entbürokratisierung, die Überarbeitung des KiBiz, kleine Gruppen, felxible Betreuungszeiten oder mehr Fördermittel für Kindergärten, Schulen und die Offene Ganztagsbetreuung.
Die Kinder hätten das Thema im Rahmen einer Projektwoche in der Pusteblume kennengelernt und dafür Masken und Plakate im Kindergarten erstellt. Darauf weisen sie auf ihr Recht auf Spielen oder auf das Recht hin, von Erwachsenen gehört zu werden. „Ich habe das Recht eine Familie zu haben!“ lautet der Schriftzug auf einer gebastelten Maske.
Die Popcornmaschine auf dem Wochenmarkt, die einige engagierte Eltern betrieben, untermauerte den Protest. Neben der Unterschriftensammlung und des Aufmerksammachens auf die Missstände überreichten die Demonstranten ihre Forderungen an Stefan Streit, während die unterzeichneten Unterschriftenlisten nach Düsseldorf geschickt werden.
Tecklenburgs Stadtoberhaupt lobte die „politische Partizipation“ der großen und kleinen Aktiven ausdrücklich und fand die Trillerpfeifen „vorbildlich“. Er war auf dem Weg zu einer Ratssitzung und freute sich über das gebastelte Armbändchen, das er erhielt. Es erinnere ihn daran, sich für die am Bändchen befestigten Kinderrechte einzusetzen. „Das sind auch Themen für unsere Stadtratssitzung“, sagte Streit und er lud besonders auch die Kinder ein, sich bei ihm zu melden, wenn sie ihre Rechte nicht berücksichtigt sähen.
Quelle: WN, Björn Igelbrink